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„Suche für gemeinsame Abenteuer in Stadt und Land einen zuverlässigen, ausdauernden, mobilen und umweltbe­wussten Partner, der körperlich beflügelt, Herz und Geist berührt. Alter und Aus­sehen egal!“ Könnten sich Fahrräder auf diese Kon­taktanzeige melden, gäbe es nur noch glückliche Beziehungen. Die Allroun­der sind nämlich in jeder Hinsicht das „Perfect Match“ – ob als Immunbooster, Gelenksschoner, Stresssenker, Arthrose­vorbeuger, Herzoptimierer, Fettverbren­ner, Hirntrainer oder Stimmungsmacher: Radfahren ist auf jeden Fall gesund.

Einzige Voraussetzung, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen: Man muss mit ihnen umzugehen wissen. Einer, der das tut, ist UNIQA Vital­Coach und Trainer Bernhard Url: „Rad­fahren kann irgendwie alles. Keine an­dere Form der Bewegung provoziert im ganzen Körper so viele positive Reaktio­nen, lässt uns die Umgebung so unmittel­bar wahrnehmen. Geräusche, Gerüche, Temperatur und Geschwindigkeit sind echt und ungefiltert.“ Aber was genau macht der Tritt in die Pedale mit uns?

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. Radfahren macht glücklich

„Durch die gleichmäßige Bewegung wer­den bereits nach 30 Minuten Glückshor­mone freigesetzt. In Kombination mit der angenehmen Müdigkeit danach sorgen sie für eine zufriedene Stimmung und ein besseres Körpergefühl“, erklärt der Ex­perte. Und das ist wissenschaftlich bewie­sen: Zwischen 2015 und 2018 befragten Forscher der BOKU Wien 8.800 Groß­städter zu ihrer Fortbewegung im Alltag und ihrem Wohlbefinden.

Ergebnis: Radfahrer schätzten sich physisch und psychisch als gesünder ein, fühlten sich vitaler und lebensfroher, weniger gestresst und weniger einsam als Öffi-­ und Autofahrer.

. Radfahren kitzelt die grauen Zellen

Aerobe Sportarten (= mäßige Anstren­gung, längere Dauer) regen die Gehirn­durchblutung an, dadurch werden aus­reichend Nährstoffe und Sauerstoff zum Gehirn transportiert. Die Ausschüttung des Botenstoffs BDNF fördert zudem das Wachstum neuer Neuronen und Synapsen. „Langfristig erhöhen diese Prozesse die Konzentrationsfähigkeit, die Gedächtnisleistung und die Krea­tivität“, so Url. „Radeln im Freien ver­bessert auch das Koordinations­ und das Balancegefühl.“

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. Radfahren trainiert den Rücken

„Das Zusammenspiel zwischen Ausdau­er und Kräftigung wirkt wie ein Schutz­schild für Schultern, Nacken und Rücken – vorausgesetzt, die Sitzhaltung stimmt. Abrupte Stöße oder Bewegungen fallen weg, das schont den Rücken und entlastet die Bandschei­ben.

Diese werden dank der abwechseln­den Zug­ und Druckbelastungen auch besser mit Nährstoffen versorgt.“ Und: Durch die wechselseitig asym­metrische Bewegung werden auch die sogenannten Stützmuskeln erreicht, das sind kleine Partien im Bereich der Wirbelsäule. Je stärker diese sind, desto schwerer haben es Verspannungen

. Radfahren stärkt das Herz

Regelmäßiges Strampeln (ab 30 Minu­ten, mindestens zweimal pro Woche) senkt die Gefahr eines Herzinfarktes um bis zu 50 Prozent. Url: „Die Bewegung bringt den Blut­kreislauf in Schwung und vergrößert das Schlagvolumen des Herzes. Dadurch steigt die Pumpleistung, was wiederum dazu führt, dass der Puls während und auch nach der Belastung sinkt. Das Herz arbeitet ökonomischer, wird leistungs­fähiger.“ Auch Schlaganfällen wird dabei entgegengewirkt.

. Radfahren lässt durchatmen

Bewegung in der Natur ist das beste Atemwegstraining! Durch das rhythmi­sche Treten wird die Lunge gleichmäßig mit Sauerstoff versorgt. Das verbessert ihre Ventilation (Sauerstoff wird auf­genommen, CO₂ ausgestoßen) und ihr Volumen, beugt Infekten und Atem­wegserkrankungen vor.

Und, wichtig: Moderates Radeln kann auch bei chro­nischen Lungenerkrankungen eine sehr gute Therapieergänzung sein!

. Radfahren stählt die Muskeln

Ab dem dreißigsten Lebensjahr schrumpfen die Muskeln, und rund 0,5 Kilo verwandeln sich pro Jahr in Fett. Gut, dass der konsequente Pedalritt dem entgegenwirkt. Gefordert werden dabei vor allem die Beinmuskulatur, die den Körper stabilisierende Rumpfmuskulatur und die Schulter-Arm-Muskulatur (stützt den Körper am Lenker ab).

. Radfahren verbrennt Fett

Radfahren ist nicht nur gesund und macht fit, sondern auch schlank. Kaum eine andere Sportart lässt sich laut Trainer Bernhard Url so gut und effektiv dosieren, damit wird der Stoffwechsel punktgenau in Hinblick auf die Fettverbrennung aktiviert. Die Faustregel, um diese Wirkung zu erzeugen: „Nicht Vollgas geben und mindestens 45 Minuten radeln!

Die richtige Dosierung hast du gefunden, wenn du dich dabei noch in ganzen Sätzen unterhalten kannst.“ Je nach Geschwindigkeit lassen sich so zwischen 300 und 800 Kilokalorien pro Stunde verbrennen.

. Radfahren stimuliert Knorpel, Knochen und Gelenke

Bis zu 80 Prozent des Körpergewichts liegen auf dem Sattel, die Belastung für Gelenke, Sehnen und Bänder ist also gering. Die Gelenksknorpel werden durch die kreisende Beinbewegung optimal mit Nährstoffen versorgt, die Knochendichte steigt – das beugt Arthrose und Osteoporose vor. Das Erfolgsrezept: niedriger Gang, hohe Trittfrequenz!

. Radfahren ist gesund und stärkt das Immunsystem

Frische Luft, Regen, Sonne, Wind und Kälte – all diese Reize stärken in Verbindung mit Bewegung die Abwehrkräfte. Bei Bewegung im Freien wird zudem mehr Licht über die Netzhaut aufgenommen, was die Vitaminproduktion fördert und ebenso widerstandsfähiger macht. Aber, bitte Vorsicht: „Die schützenden Effekte treten langfristig ein“, so Url.

„Kurzfristig, nach sehr langen oder intensiven Trainings, sind wir für einige Stunden anfälliger für Infekte. Man spricht vom Open-Window-Effekt.“ ... und abgesehen von all dem: Radfahren ist nicht nur gesund, es ist wahnsinnig praktisch (kein Stau, keine Parkplatzsuche), klimaschonend (fährst du fünf Kilometer mit dem Rad statt mit dem Auto zur Arbeit hin und wieder zurück, sparst du im Jahr rund 300 Kilo CO₂-Emissionen), kostengünstig, zeit- und platzsparend.

Nein, nicht einmal die Autoabgase in den Städten oder das erhöhte Unfallrisiko vermögen die Attraktivität des Drahtesels zu schmälern. Die Wissenschaft sagt: Wer regelmäßig Rad fährt, lebt um drei bis vierzehn Monate länger.*

*Diese Werte stehen einer verkürzten Lebens-erwartung von 1 bis 40 Tagen durch das Ein-atmen von Feinstaub und von 5 bis 9 Tagen durch schwere Unfälle gegenüber. Die Rech-nung fällt also in jedem Fall pro Rad aus!