"Minimalismus" – Tag 7: Wie steht es mit deinem Mindset und deinem Konsumverhalten?
An unserem letzten Challenge-Tag gibt dir Lorraine Wenzel von Zero Waste Austria wertvollen Input zu deinem Mindset und deinem Konsumverhalten. Außerdem lassen wir die Woche entspannt Revue passieren!
Wie du zu einem Minimalismus-Mindset kommst
Unsere Expertin Lorraine Wenzel von Zero Waste Austria beantwortet dir heute die Frage: Was für ein Mindset brauche ich für Minimalismus? Denn wenn man Minimalismus unter dem Zero Waste-Aspekt betrachtet, geht es vor allem darum, dein Konsumverhalten in allen Lebensbereichen zu hinterfragen und gegebenenfalls an der einen oder anderen Ecke einzusparen. Im Fokus stehen dein Bewusstsein und der Wert, welchen all die Dinge haben, die wir täglich konsumieren – egal, ob das ein TetraPak oder eine Jeans ist.
Frage dich am besten vor jedem Kauf:
Brauche ich das wirklich?
Warum will ich shoppen gehen? Gibt es etwas anderes, womit ich mich belohnen kann?
Ist es ein Impulskauf oder will ich dieses bestimmte Teil schon ewig haben?
Warum möchte ich es haben?
Wie du siehst: Minimalismus und auch Zero Waste beginnen bei dir, in deinem Kopf und in deinen täglichen Handlungen. Du stoppst sinnlosen Konsum und schaltest bewusst um auf: Ich möchte Dingen ihren Wert beimessen. Ich möchte meinen negativen Impact auf die Umwelt reduzieren. Ich möchte mich davon befreien, unbewusst zu konsumieren.
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Setz dich aber trotz allem nicht unter Druck! So ein Mindset zu entwickeln, ist ein langer Prozess, in dem du dich selbst ehrlich reflektieren musst und das kann manchmal ungemütlich werden. Geh Schritt für Schritt vor und feiere dich für jeden Erfolg. Und der Weg lohnt sich, denn am Ende sparst du nicht nur jede Menge Geld und verringerst deinen Impact auf die Umwelt. Du gewinnst vor allem Freiheit und Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Merke: Minimalismus und Zero Waste sind sehr individuell. Es muss nicht alles für dich klappen. Trau dich, deinen ganz eigenen Weg zu gehen!
Minimalismus-Inspiration von Lorraine
Lege dir eine Wunsch-Liste an. Schreibe dir Dinge, die du möchtest, auf und warte ein bis zwei Wochen ab. Willst du das T-Shirt, die Thermosflasche, die Wanderhose dann immer noch, kannst du dir deinen Wunsch ohne schlechtes Gewissen erfüllen.
Meide Stores, wo du weißt, dass du schwach werden könntest.
Erkundige dich auch nach nachhaltigen Alternativen oder kaufe gleich Second Hand. So minimalisierst du deinen Impact. Vor allem in Bezug auf Elektronik ist Second Hand ein gute Alternative, um Geld zu sparen.
Ein paar Ideen für Online Second Hand-Seiten:
sellpy.at: Onlineshop für Second Hand-Kleidung
Hier kannst du den Challenge-Rabattcode CARPEDIEM bis 31. März 2022 anwenden und bekommst drei Sellpy-Taschen gratis.
momoxfashion.de: Onlineshop für Second Hand-Kleidung
willhaben.at: Online Marktplatz für das Kaufen und Verkaufen von gebrauchten Dingen
shpock.at: Online Marktplatz für Second Hand-Artikel
refurbed.at: Onlineshop für Second Hand-Elektronik
Lokale Facebookgruppen: Oft gibt es Online-Gruppen in deiner Umgebung, wo du fündig werden könntest.
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Deine heutige Minimalismus-Expertin: Lorraine Wenzel
Über Lorraine
Lorraine hat früher, wie sie selbst sagt, „unbewusst und unreflektiert” konsumiert. Sie hat Dinge gekauft, weil sie sie einfach wollte und Dinge entsorgt, die sie nicht mehr wollte. Heute hat sie sämtliche Lebensbereiche umgekrempelt und versucht, bei Zero Waste Austria und durch ihren Blog tagessuppe.at andere Menschen mit ihrer Geschichte zu inspirieren. Folge Lorraine auf Instagram unter @_tagessuppe_.
Wie bist du zum Minimalismus und zu Zero Waste gekommen?
Ich habe viel gelesen und Dokus geschaut und konnte dann nicht mehr anders als selbst zu handeln. Ich hatte das Gefühl, ich muss etwas tun, meinen Impact in Bezug auf Klimaschutz verringern und dabei möglichst auch noch andere inspirieren. Also hab ich meine Selbstständigkeit hingeschmissen, bin Backpacken gegangen und habe mir alternative Lebensstile angeschaut. Gleichzeitig habe ich meinen Blog tagessuppe.at gestartet und bin durch die Netzwerksuche auf Zero Waste Austria gestoßen. Zero Waste war damals der beste Zugang, weil es etwas ist, dass ich riechen, sehen und messen kann. Von dort ging es dann auf andere Bereiche über.
Was hast du konkret verändert?
Tatsächlich sämtliche Lebensbereiche. Im Badezimmer gibt es kein Plastik, mit wenigen Ausnahmen beim Make Up. Ich kaufe kaum neue Kleidung, wenn fair, bei allem anderen gebe ich mir immer erst Zeit und warte, bis ich Dinge kaufe. Das heißt, wenn ich etwas möchte, schreibe ich es auf, warte und schaue dann, ob ich es immer noch will oder ob es nur ein Impuls war, der eigentlich ein anderes Gefühl befriedigen würde. Außerdem gilt immer, egal ob Möbel, Brettspiel oder Handy: Second Hand first. Zusätzlich achte ich bei allem, vom Reinigungsmittel bis zur Wandfarbe, auf die Herstellung und die Inhaltsstoffe. Aber Achtung: Das ist ein Prozess – für mich ist das mittlerweile leicht, weil ich Dinge nach und nach umgestellt habe. Jetzt gibt es für fast alles Alternativen. Am Anfang kann es überfordernd sein, deshalb ist es super wichtig, step by step umzustellen.
Welchen Gegenstand würdest du niemals hergeben und warum?
Mein Tagebuch! Ich bin studierte Journalistin und gerade das Schreiben und Aufschreiben sind essentiell, um mich und meine Gedanken zu organisieren. Nicht nur beim Arbeiten, sondern vor allem auch im Privatleben. Ich versuche, mir immer wortwörtlich alles von der Seele und aus dem Kopf zu schreiben – quasi meine Gedanken zu minimalisieren.
Reflektiere deine Minimalismus-Woche
Du kannst stolz auf dich sein, denn die ersten Schritte hin zu einem minimalistischen und somit auch nachhaltigen Leben hast du mit Erfolg bewältigt! Heute geht es darum, deine Woche zu reflektieren. Druck dir dafür unsere Vorlage aus und beantworte folgende Fragen für dich:
Wie fühle ich mich nach dieser Woche?
Was ist mir besonders schwer gefallen?
Was fiel mir leicht? Worauf bin ich stolz?
In welchen Bereichen könnte ich meinen Konsum nachhaltiger gestalten?
Wie möchte ich Minimalismus in Zukunft leben?
Hier geht es vor allem darum, stolz auf dich zu sein – denn du hast diese Woche einiges erreicht! Jetzt gilt es, zu überlegen, wie du auch in Zukunft weitermachen kannst. Teile deine Erkenntnisse gerne in der carpe diem-Challenge Facebookgruppe.