Die beste Farbenwahl für ein gemütliches Zuhause
Welche Farben in unseren vier Wänden tun uns und unserer Seele gut?
„Reinweiße Räume kommen einer Körperverletzung gleich, denn unser Unterbewusstsein verwechselt Weiß mit Nebel. Wer im Nebel unterwegs ist, kann weniger sehen, folglich schütten wir Stresshormone aus, der Körper ist in ständiger Alarmbereitschaft“, ist sich Farbexperte Karsten Homann sicher. Die beste Farbenwahl für Wohnräume empfiehlt er uns gleich hier.
Flur
Gut funktionieren... Orange bzw. helle Orangetöne, Stein- oder Holzoptik – unterbrochen z. B. mit Pflanzengrün. All das kreiert eine offene Atmosphäre für Gäste.
Soll der Flur eher dazu dienen: „Jacke aus und endlich Ruhe!“, schafft man mit kräftigen Blau- und Grüntönen die entsprechende Homecoming-Stimmung.
Küche und Esszimmer
Gut funktionieren... neutrale Farben wie Creme, Beige oder Taupe, kombiniert mit Weiß. „In der Küche hat man es durch Lebensmittel und Kochgeschirr bereits mit sehr vielen Farben zu tun – insofern beruhigen diese Töne. Obendrein schaffen sie eine gute Leinwand für alle Menschen, die hier zum Kochen oder Essen zusammenkommen.“
Vorsicht mit grünen Wänden. Diese können viele Lebensmittel – vor allem Fleischprodukte – schnell fahl und unappetitlich aussehen lassen.
Die beste Farbenwahl im Kinderzimmer
Gut funktionieren... belebendes Himmelblau, Blassorange und Hellgelb. Diese zeitlosen Farben passen auch im Teenageralter noch.
Zusätzlich kann man an der Strahlkraft drehen: „Bei quirligen Kindern sind eher gedämpftere Töne ratsam. Braucht der Nachwuchs Antrieb, sind knalligere Farben eine Unterstützung“, rät der Wohnexperte Karsten Homann.
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Schlafzimmer
Gut funktionieren... Petrol, Dunkelgrün, Dunkelblau oder Violett, weil diese Farben eine Rückzugsatmosphäre schaffen.
Badezimmer
Gut funktionieren... Pastell, ein helles Blau oder Petrol in Kombination mit Weiß. „Blaue Nuancen stehen für Hygiene und Wasser und lassen uns durchatmen.“
Vorsicht mit Braun – diese Farbe wirkt im Badezimmer schnell schmutzig. Komplett gelb gestrichene Wände wiederum verkleinern das Bad, außerdem wirkt die Haut im Spiegel ungesund. Insofern am besten nur kleine gelbe Akzente setzen.
Wohnraum
Gut funktionieren... dunkle, kräftige Farben, die das Gefühl einer sicheren Höhle schaffen, zum Beispiel Braun oder gedeckte Grün- und Rottöne.
Homeoffice
Gut funktionieren… Sonnengelb, Goldgelb, Maigrün. „Diese Farben stehen für Neubeginn und kurbeln die Kreativität an“, sagt Karsten Homann.
„Muss ich mich vor allem konzentrieren, sind Blau- und Türkistöne ratsam. In meinem Büro setze ich gleich auf zwei Farben: Je nachdem, auf welcher Seite des Schreibtisches ich sitze, werde ich einmal angeregt, einmal beruhigt.“
Vorsicht mit Rot, es signalisiert: „Los, jetzt!“ – und kann somit dauerhaft als stressig und unruhig empfunden werden.
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Schwarz dämpft Lärm
Das geheimnisvolle und autoritäre Schwarz gilt als „Nichtfarbe“, weil es das meiste an Licht absorbiert. Bei Kleidung kaschiert Schwarz, Möbel hingegen lässt es massiver wirken. Bei Sportwettkämpfen wird man mit schwarzen Trikots als aggressiver wahrgenommen und häufiger sanktioniert – zumindest haben das Studien im Fußballbereich ergeben.
Schwarz ist übrigens die beste Farbe für hohe Räume mit Lärm oder Musik in hoher Tonlage: Die Lautstärke wirkt gedämpfter.
Weiß: freundlich, rein, die Farbe der Leere
– und für die Hälfte der Weltbevölkerung auch die Farbe des Todes. Weiße Wände killen Kreativität, behaupten Farbpsychologen und raten vor reinweiß gestrichenen Kinderzimmern ab.
Zum „Kühlen“ eignet sich Weiß aber wunderbar: Ein weißes Dach kann den Energieverbrauch von Klimaanlagen um bis zu 23 Prozent verringern. Pulverwaschmitteln sind übrigens oft winzige blaue Farbstücke beigemischt, weil Weiß und Blau zusammen als „sauberer“ empfunden werden.
Streicht man hingegen ein Schlafzimmer blau, wird weiße Bettwäsche immer gelblich aussehen, weil eine stark präsente Farbe (z. B. Blau) uns mitunter die Komplementärfarbe (Gelb) sehen lässt.
Karsten Homann aus Nordrhein-Westfalen ist nicht nur Experte bei der richtigen Farbenwahl, auch bei Licht, Persönlichkeit und Wohnraum kennt er sich aus.
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