"Finanzen verstehen" – Tag 1: Zehn Finanz-Begriffe einfach erklärt

Auch Kleinvieh macht Mist! Wir alle lassen mal hier, mal da ein paar Euro liegen und am Ende des Monats kommt eine Summe zusammen, die wir auch sinnvoller ausgeben oder – noch besser – sparen hätten können. Deine Challenge heute lautet deshalb:

Erstelle eine Liste mit Dingen, für die du immer wieder Geld ausgibst. Fokussiere dich dabei nicht auf Fixkosten, sondern beispielsweise aufs wöchentliche Essen gehen/bestellen, die eine oder andere Onlineshopping-Eskapade, deinen täglichen Kaffee to go etc. Worauf davon kannst du für mindestens zwei Wochen verzichten und dieses Geld stattdessen zurücklegen?

Hierzu brauchst du noch nicht konkret zu wissen, wofür du dein Geld gerne sparen möchtest. Es geht darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wo dein Geld hingeht ohne, dass es dir vielleicht bewusst ist.

Von Aktie bis ETF – zehn Begriffe einfach erklärt

Bevor wir im Laufe dieser Woche etwas tiefer in die Welt des Geldes eintauchen, möchten wir mit ein paar einfachen Grundlagen starten. Eine Sache, die nämlich viele Menschen abschreckt, ihre finanzielle Sicherheit in die Hand zu nehmen, ist die Sprache, die in der Finanzwelt herrscht. Dabei scheinen die verschiedenen Begriffe oft nur auf den ersten Blick kompliziert und sind rasch erklärt.

WICHTIG: Wir vermitteln dir hier nur Wissen und geben keine Empfehlungen für Investments ab. Wenn du dein Geld anlegen möchtest, informiere dich vor deinem Investment unbedingt ausreichend bei dafür geeigneten Stellen über die Chancen und Risiken, die mit einem Investment jeglicher Art einhergehen können. Triff deine Entscheidung immer bewusst und fundiert!

1. Aktie

Davon hast du sicher schon das eine oder andere Mal gehört. Eine Aktie (auch Wertpapier genannt) ist ein Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens, genauer gesagt einer Aktiengesellschaft (AG). Große internationale Aktiengesellschaften, die du bestimmt kennst sind zum Beispiel Apple, Microsoft oder Amazon. Der Inhaber der Aktie – auch Aktionär genannt – erhält durch seinen Anteil Vermögens- und Mitspracherecht am Unternehmen. Der Preis einer Aktie (Aktienkurs) ergibt sich aus Angebot und der Nachfrage an der Börse. Ist ein Unternehmen sehr erfolgreich und die Nachfrage hoch, steigt auch der Preis. Durch eine Aktie können Anleger vom Erfolg großer Unternehmen profitieren.

2. Broker

Der Broker fungiert als Wertpapierhändler bzw. Mittelsmann zwischen Börse und Anleger. Wenn du als Privatperson an der Börse mit Aktien handeln möchtest, benötigst du dafür einen Broker. Er führt für dich die gewünschten Käufe und Verkäufe aus und verlangt im Gegenzug eine Gebühr. Ein Broker arbeitet immer im Auftrag eines Kunden.

3. Chart

Ein Chart ist nichts anderes, als eine grafische Darstellung der Preisentwicklung von Aktienkursen. Jede Aktie hat ihren eigenen Chart. Den gewünschten Zeitraum, in welchem du die Veränderungen sehen möchtest, kannst du beliebig auswählen.

4. Dividende

Als Dividende wird jener Anteil am Unternehmensgewinn bezeichnet, welcher an die Aktionäre ausbezahlt wird. Die Auszahlung kann einmal pro Monat, Quartal oder Jahr erfolgen. Wie hoch der auszuzahlende Betrag ist, entscheidet der Vorstand. In schlechteren Zeiten kann es auch vorkommen, dass kein Gewinn ausgeschüttet wird. Bist du also Eigentümer oder Eigentümerin einer Aktie, wirst du durch die Dividende prozentual am Gewinn beteiligt.

5. Exchange Traded Funds – ETF

ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Aktienindex – zum Beispiel den DAX (deutscher Aktienindex, Abbildung der 40 größten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt) – abbilden. Ziel ist es, eine ähnliche Rendite wie jene Indizes zu erhalten. ETFs vereinen die Vorteile von Aktien und Fonds und ihre Anteile werden über die Börse gehandelt. Das ermöglicht es dir, mit einem Wertpapier in viele verschiedene Unternehmen zu investieren, was dein Risiko auf Verluste kleiner halten kann.

6. Finanzmarktaufsicht – FMA

Die österreichische FMA überwacht als Behörde auf Basis des Finanzmarktaufsichtsgesetzes die Geschäfte und notierten Unternehmen an Österreichs Börse. Dabei im Fokus stehen die Sicherstellung eines freien Kapitalmarkts und die Wahrung der Interessen aller Anlegerinnen und Anleger.

7. Grundkapital

Das Kapital, welches eine Aktiengesellschaft aufbringen muss, um an der Börse notiert werden zu können. In Österreich beträgt dies 70.000 Euro.

8. Hedge-Fonds

Eine Art von Investmentfonds mit eher spekulativen Anlege-Strategien. Hedge-Fonds zielen auf hohe Renditen ab, bergen aber dafür ein umso größeres Risiko.

9. International Securities Identification Number – ISIN

Da es am Markt unzählige Wertpapiere gibt, erhält jedes eine Nummer, um es eindeutig zuordnen zu können. Die ISIN ist eine zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination und international gültig.

10. Junge Aktien

Das sind Aktien, die im Zuge einer Kapitalerhöhung neu ausgegeben werden. Diese sind im ersten Geschäftsjahr nach der Erhöhung nicht zu Dividenden berechtigt. Nach der ersten Gewinnausschüttung fällt der Begriff „jung“ weg und sie werden zu „normalen“ Aktien.

Dich hat die Neugier gepackt und du möchtest noch mehr wissen?

Dafür empfehlen wir dir das Lexikon der DADAT-Bank, welches in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse entstanden ist. Hier findest du von A wie Ausschüttung bis hin zu Z wie Zeitfrist alle möglichen Ausdrücke einfach erklärt.

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