Was ist gesünder für dich: Gehen oder Laufen?
UNIQA-Vitalcoach Bernhard Url erklärt, wann du Gehen dem Joggen vorziehen solltest. Mit diesem Selbsttest kannst du es herausfinden.
Wenn es um den Erhalt und die Steigerung der Gesundheit und Fitness geht, können sowohl moderates Gehen als auch Joggingrunden einiges bewirken. Doch es gibt entscheidende Unterschiede, die uns UNIQA-Vitalcoach Bernhard Url erklärt, denn: „Gehen kann jeder, Laufen muss gut vorbereitet sein.“
Gehen kann jeder, Laufen muss gut vorbereitet sein.
UNIQA-Vitalcoach Bernhard Url
Die positiven Effekte von Gehen:
Auch ein Spaziergang (in einem angemessenen Tempo, also nicht schlendern) ist keinesfalls zu unterschätzen. Er ist sowohl als Bewegungseinheit als auch als sportliche Betätigung zu werten. Der Vorteil: Es gibt kaum Einschränkungen und die positive Wirkung auf Muskulatur, Herz-Kreislaufsystem und den Stoffwechsel ist enorm. „Man darf sich zwar keinen Muskelzuwachs erwarten, aber beim Gehen lernen die Muskeln, besser zu arbeiten.“
Man darf sich zwar keinen Muskelzuwachs erwarten, aber beim Gehen lernen die Muskeln, besser zu arbeiten.
UNIQA-Vitalcoach Bernhard Url
Gehen: eine gute und simple Cardio-Übung
Die Wirkung dieser gerätelosen Cardio-Übung, hängt dabei von der Intensität ab. Je länger und flotter man seine Runden dreht, umso mehr profitiert die allgemeine Fitness. Die WHO empfiehlt, rund 2.500 Kcal pro Woche durch Bewegung zu verbrennen, um das zu erreichen, muss man per Pedes schon sieben Stunden Zeit einrechnen.
Dreimal 60 Minuten moderates Gehen pro Woche sind schon ein guter Anfang.
Dazu meint Bernhard Url: „Aber auch dreimal 60 Minuten pro Woche sind schon ein guter Anfang. Wichtig ist nur, immer Regenerationsphasen dazwischen einzubauen. Wie bei jedem Sport ist mehr nicht unbedingt besser. Bei zu viel stagniert die Entwicklung und der Effekt wird geschmälert.“ Der Experte empfiehlt, unter der Woche verteilt kürzere Einheiten, am Wochenende eine längere.
(Wieder-) Einstieg ins Laufen: Das ist zu beachten
Für untrainierte Einsteiger oder Wiedereinsteiger ist der Laufsport laut des Sportwissenschafters keinesfalls zu empfehlen. „Jeder Fußauftritt beim Joggen muss das Dreifache des Körpergewichtes abfangen – das belastet zwangsläufig die Gelenke, insbesondere Knie, Hüfte und auch die Wirbelsäule.“ Wer einen einigermaßen gut trainierten Körper und starke Beinmuskeln hat, kann das abfedern. Alle anderen bekommen zwangsläufig früher oder später Gelenkbeschwerden.
Laufen muss man sich erarbeiten, aber es zahlt sich aus – nicht zuletzt wegen des berühmten ‚Runner’s High‘.
Laufen sollte also nur, wer einen gesunden Bewegungsapparat, keine Vorschädigungen und einen hohen Fitnesslevel hat. Und natürlich sollte auch die Lust am Laufen vorhanden sein. Wichtig ist für Neulinge, sich von einem Trainer begleiten zu lassen und parallel zum Laufeinstieg ein Kräftigungsprogramm zu planen. „Laufen muss man sich erarbeiten, aber es zahlt sich aus – nicht zuletzt wegen des berühmten ‚Runners High‘. Ein herrliches Gefühl, das zusätzlich motiviert und viele passionierte Läufer kennen“, schwärmt Url.
So testest du, wofür du bereit bist: Laufen oder gehen?
Wer wissen will, ob Laufen gefahrlos möglich ist, kann Folgendes an sich selbst testen: Auf einem Bein eine halbe Kniebeuge. Wer 60 Stück in einer Minute schafft, der kann rein in die Laufschuhe und raus in die Natur. Wenn du nicht genügend Kraft dafür hast oder gar Schmerzen dich bei dieser kleinen Übungen plagen, solltest du lieber noch etwas Zeit in den Kraftaufbau investieren.
Mag. Bernhard Url ist Triathlet, Trainer, Sportwissenschafter und UNIQA-Vitalcoach.