Eisenmangel bei Frauen: Ursachen und Symptome
Gerade in Schwangerschaft und Stillzeit haben Frauen einen erhöhten Eisenbedarf. Ein Mangel kann Müdigkeit und Konzentrationsprobleme hervorrufen.
Unser Körper benötigt Eisen für unterschiedliche Prozesse, etwa für den Sauerstoff-Transport und die zelluläre Energieversorgung. Weil der Körper den Mikronährstoff nicht selbst produzieren kann, ist es besonders wichtig, den Eisenhaushalt im Auge zu behalten. Denn gerade Frauen sind überdurchschnittlich oft mit einem Eisenmangel konfrontiert – Abgeschlagenheit, Blässe und extreme Müdigkeit gehören zu den Symptomen. Grund genug, sich einmal grundlegender mit diesem Spurenelement auseinanderzusetzen: Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Eisenmangel bei Frauen zusammengefasst.
1. Wozu benötigt der Körper Eisen?
Bei Eisen handelt es sich um ein wichtiges Spurenelement, das dem Körper über eine gesunde sowie abwechslungsreiche Ernährung oder im Bedarfsfall auch über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden muss. Es ist für essenzielle Abläufe im Körper notwendig. Eisen sorgt für die Energie, die du einerseits im Alltag und andererseits in besonderen Situationen wie Wachstumsphasen, Schwangerschaft und in der Menopause brauchst. Ein gesunder Energiestoffwechsel ist grundlegend für das allgemeine körperliche Wohlbefinden und die physische und mentale Leistungsfähigkeit.
Das Eisen hat dabei drei Hauptaufgaben, die es in Verbindung mit anderen Mikronährstoffen (Vitamin B12, Folsäure, Kupfer, etc.) bewältigt:
physiologische Blutbildung
normaler Sauerstofftransport
Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung
2. Warum neigen Frauen zu Eisenmangel?
Frauen haben prinzipiell einen höheren Eisenbedarf als Männer. Das hängt vor allem mit der Monatsblutung zusammen, aber auch Schwangerschaft und Stillzeit, gynäkologische Erkrankungen und Stress wirken sich auf den Eisenhaushalt aus. Darüber hinaus können auch starke sportliche Betätigungen (Leistungssport/Ausdauersport) einen erhöhten Eisenbedarf zur Folge haben, denn auch dabei spielen Sauerstofftransport und Blutbildung eine besonders wichtige Rolle. In Mitteleuropa ist jede vierte bis fünfte Frau im gebärfähigen Alter von Eisenmangel betroffen.
Ein erhöhter Eisenbedarf besteht also in diesen Lebensphasen:
Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit: Die Entwicklung der Plazenta und des Fötus, das erhöhte Blutvolumen der Mutter und auch die Bildung der Nabelschnur resultieren in einem doppelt so hohen Eisenbedarf während der Schwangerschaft. Bei der Geburt verliert eine Frau außerdem viel Blut. Dieser Eisenverlust sollte während der Stillzeit durch vermehrte Eisenzufuhr wieder wettgemacht werden.
Wechseljahre: Obwohl es meist heißt, dass vor allem junge Frauen auf die Eisenzufuhr achten sollten, ist der Nährstoff Eisen auch für reifere Frauen ein Thema. Rund um die Menopause wird empfohlen, die Eisenwerte regelmäßig zu kontrollieren, um Anämien (Blutarmut) vorzubeugen. Denn insbesondere der Beginn der Wechseljahre geht oftmals mit stärkeren und häufigeren Monatsblutungen einher.
Darüber hinaus pflegen Frauen eher Ernährungsgewohnheiten, bei denen weniger Eisen aufgenommen wird. In der Regel konsumieren Frauen weniger tierische Produkte, die eine gute Eisenquelle darstellen, als Männer. Besonders Vegetarierinnen und Veganerinnen sollten auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten und sich über eisenhaltige Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel informieren.
Auch Leistungssportlerinnen sollten ihrem Eisen-Status erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Denn gerade beim Sport ist es notwendig, dass die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Ein Eisenmangel kann bei Sportlerinnen Muskelkrämpfe auslösen und die Ausdauer reduzieren.
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3. Wie entsteht Eisenmangel und wie reagiert der Körper darauf?
Es gibt drei Gründe für auftretenden Eisenmangel:
Vermehrter Eisenverlust (Menstruationsblutung, Blutspenden, Operationen),
erhöhter Eisenbedarf (Schwangerschaft, Stillzeit, Leistungssport/Ausdauersport) oder
verminderte Eisenaufnahme (Erkrankungen, inadäquate Nährstoffzufuhr).
Sinkt der Wert der Hämoglobinkonzentration im Blut bei Frauen unter 12g/dl, spricht man von latentem Eisenmangel. Ob die Ursache hierfür tatsächlich ein Eisenmangel ist, kann nur durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Dabei wird der Serum-Ferritin Wert bestimmt, der über den Eisenhaushalt im Körper Auskunft gibt.
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Reaktionen des Körpers
Die primäre Reaktion des Körpers auf Eisenmangel ist die reduzierte Leistungsfähigkeit. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Symptome, die auf einen Eisenmangel hindeuten können: Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Blässe, Haarausfall, brüchige Nägel, Infektanfälligkeit, Erschöpfung (sowohl geistig als auch körperlich) oder Konzentrationsmangel. Eine französische Forschergruppe hat außerdem herausgefunden, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Eisenmangel und starkem Haarverlust (zum Beispiel in der Schwangerschaft) besteht. Über die Zeit kann chronischer Eisenmangel zu einer Anämie (Blutarmut) führen.
Übrigens: Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsprobleme können nicht nur auf eine mögliche Unterversorgung mit Eisen hindeuten. In ähnlicher Weise kann sich auch ein Mangel an Schilddrüsenhormonen äußern. Neben der labordiagnostischen Kontrolle deines Eisenstatus ist es ratsam, auch einen Blick auf die Schilddrüsenwerte zu werfen.
4. Wie sorgst du für genügend Eisen im Körper?
Täglich sollte man etwa 10 bis 15 Milligramm Eisen zu sich nehmen. Da pflanzliches Eisen erst im Körper umgewandelt werden muss, kann der Organismus Eisen aus tierischen Nahrungsquellen grundsätzlich leichter verwerten. Normalerweise reicht es, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Ernährt man sich vorwiegend vegetarisch oder vegan, sollte man sich darüber informieren, welche Nahrungsmittel besonders eisenhaltig sind.
Besonders gute Eisenlieferanten sind:
Fleisch
Leber
Sesam
Pistazien
Haferflocken
Hülsenfrüchte
Eierschwammerl / Pfifferlinge
Bei erhöhtem Bedarf kann Eisen zusätzlich über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. So verringert das im Eisen Complex von Pure Encapsulations enthaltene Spurenelement Eisen Müdigkeit und Ermüdung und unterstützt zusammen mit Vitamin B12 den Energiestoffwechsel.
Dieser Nährstoffkomplex ist besonders effektiv, da auch wichtige Co-Faktoren des Eisenstoffwechsels wie beispielsweise Kupfer, Vitamin A und B-Vitamine mit enthalten sind.
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5. Welche positiven Auswirkungen hat ein geregelter Eisenhaushalt?
Viele Frauen kennen das Gefühl, oft müde zu sein, sich nur schwer aufraffen zu können und keine Energie zu haben. Ein Blick auf die Eisenwerte kann sich lohnen. Weißt man erst einmal, was los ist, kann man durch gezielte Ernährung und die Zufuhr von Mikronährstoffen eine spürbare Veränderung im Körper erwirken.
Dein Körper wird es dir danken durch:
Gesteigerte Leistungsfähigkeit
Mehr Wohlbefinden
Mehr Energie und Power
Schönere Nägel und Haare
Weniger Müdigkeit und Ermüdung
Wichtig zu wissen ist, dass der Eisenhaushalt nicht von einem Tag auf den anderen „wieder gut“ wird. Man muss sich selbst und seinem Körper Zeit geben, das zugeführte Eisen zu verarbeiten und seine positive Wirkung zu entfalten. Es lohnt sich, auf den Körper zu hören und ihn bei Bedarf tatkräftig zu unterstützen.