Warum Nordic Walking so gesund ist
Oft als Spazierengehen mit Stöcken belächelt, eignet sich Nordic Walking bestens als Ausdauertraining. Fitnesscoach Beatrice Drach weiß, worauf es beim Walken ankommt.
Nordic Walking gilt in den Augen vieler Menschen nicht wirklich als vollwertige Sportart. Zugegeben: Viele der Damen und Herren, die mir im Wald oder Prater entgegenkommen, tun tatsächlich nicht viel mehr, als ihre Stöcke beim Spazierengehen über den Boden zu schleifen.
Mit der richtigen Technik und Ausrüstung kannst du beim Walken sehr viel für deine Gesundheit und Ausdauer tun.
Beatrice Drach, Fitnesscoach
Nordic Walking: Ganzkörper-Workout mit Stöcken
Durch das schnelle und rhythmische Gehen mit den Stöcken absolviert man ein ideales Ganzkörpertraining, bei dem auch die Rumpfmuskulatur gekräftigt wird. Richtig ausgeführt, spürt man Muskelgruppen, die bei Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren nicht angesteuert werden – zum Beispiel die Arme.
Diese gesundheitlichen Vorteile hat Nordic Walking
Nordic Walking gilt als eine sehr gelenkschonendende Sportart und eignet sich daher bestens als Ausdauersportart für „Sporteinsteiger“, nach verletzungsbedingten Pausen oder bei Übergewicht.
Beim Nordic Walken werden bis zu neunzig Prozent der Muskulatur eingesetzt.
Beatrice Drach, Fitnesscoach
Walkt man in hügeligem Gelände, kann man ein ausgezeichnetes Intervalltraining durchführen und gerät wirklich ins Schwitzen. In der wärmeren Jahreszeit solltest du daher immer genug trinken.
Nordic Walking ist sehr einfach zu erlernen. Wenn man den größtmöglichen Nutzen aus dieser Sportart ziehen möchte, sollte man sich aber die richtige Technik beibringen lassen.
Darauf solltest du beim Nordic Walking achten
5 wichtige Technik-Tipps:
Der Stockeinsatz sollte nicht zu weit vorne stattfinden, sondern sich unter dem Körperschwerpunkt befinden.
Die Arme sind leicht angewinkelt und schwingen beim Gehen mit. Dabei kommt der Schwung der Arme aus dem Schultergelenk.
Besonders beachtete werden sollten der kreuzkoordinierte Gang und eine korrekte Rhythmisierung der Bewegung.
Der diagonale Walk-Rhythmus:
Unter der Kreuzkoordination versteht man die diagonale Verbindung des rechten Arms mit dem linken Bein (und umgekehrt). Bei jedem Fußaufsatz erfolgt gleichzeitig ein Stockaufsatz, dabei befinden sich die Arme und Beine in einer Kreuzkoordination. Dies führt zu einem rhythmischen Bewegungsablauf. Die Schultern rotieren gegen die Hüftachse, dies führt zu einer leichten Verschraubung der Wirbelsäule.
Aufwärmen und die richtige Ausrüstung fürs Nordic Walking
Diese Aufwärmübungen solltest du vor dem Nordic Walking machen:
Schulterkreisen
Fußgelenke mobilisieren
Hüfte kreisen lassen, um deinen Körper optimal auf die Bewegung vorzubereiten
Diese Ausrüstung ist essentiell für Nordic Walking:
Nordic Walking ist eine wenig ausrüstungsintensive Sportart. Man benötigt festes Schuhwerk, d.h. richtige Joggingschuhe, Trekking-Schuhe oder aber Walkingschuhe, und Stöcke.
Dabei ist die korrekte Stocklänge essenziell, die von der Körpergröße abhängig ist. Als Faustregel gilt hier: Körpergröße in Zentimeter multipliziert mit 0,66. Den errechneten Wert dann bitte immer abrunden. Zusätzlich solltest du dich aber auch noch im Fachhandel beraten lassen, welche Stocklänge für dich die richtige ist.
Walking als Einstieg in ein bewegtes Leben
Das Walken kann sehr gut als „Einstiegssportart“ verwendet werden, um in weiterer Folge mit dem Laufen zu beginnen. Oder aber man bleibt dabei und wird zum Walking-Profi – es werden mittlerweile schon zahlreiche Bewerbe für Nordic Walker ausgeschrieben.
Nordic Walken kann wirklich das ganze Jahr über betrieben werden. Genau wie beim Laufen oder Radfahren ist es wunderschön, durch eine Sportart den Wechsel der Jahreszeiten hautnah miterleben zu können. Besonderen Spaß macht das Walken natürlich zu zweit oder in der Gruppe, ich finde es aber auch sehr schön, im stillen Einklang mit sich selbst die Natur zu erkunden.
Übrigens: Auch Laufen und Nordic Walken schließen sich nicht aus. Als Läuferin absolviere ich immer wieder gerne Grundlagenausdauereinheiten mit meinen Nordic-Walking-Stöcken.