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In so ziemlich jedem Markt haben wir jetzt die Wahl zwischen Bio-Pasta oder „normal“, zwischen Bio-Obst oder „normal“, zwischen Bio-Fleisch oder „normal“. Naja, „normal“ bedeutet aus konventioneller Landwirtschaft, da wo wir halt früher alles bezogen haben, bevor bio boomte.

Bio soll besser sein, heißt es – für die Umwelt, die Tiere, für uns. Aber stimmt das wirklich – und wie regional und qualitativ hochwertig sind naturbelassene Lebensmittel? Wir haben uns die Fakten angeschaut.

Bio = besser? 6 Fakten

1. Weniger Pestizide beim Bio-Bauern

Tatsächlich: Bio-Obst und -Gemüse ist weniger mit Pestiziden belastet als es konventionell angebaute Produkte sind. Denn: Bio-Landwirte nutzen zum Schutz vor Schädlingen keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, sondern natürliche Pestizide. Das ist in der EU-Ökoverordnung gesetzlich geregelt.

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Kupfer, Schwefel, Bienenwachs oder Pflanzenöle dürfen in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden. Der größte Vorteil: Die meisten natürlichen Pestizide zersetzen sich in der Natur schneller als synthetische Mittel (Ausnahme: Kupfer, das auch in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt wird).

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2. Düngen mit Kompost und Mist

Auch beim Dünger gelten für Bio-Landwirte schärfere Regelungen: Verwendet werden vor allem Kompost oder Mist als Düngemittel, in denen Stickstoff natürlich gebunden ist. Oder es werden sogenannte Leguminosen eingesetzt. Das sind Pflanzen, die mithilfe von Knöllchenbakterien ihren eigenen Stickstoffdünger produzieren.

Durch den natürlichen Dünger sinkt die Stickstoffbelastung in den Böden. Konkret: Im Schnitt gelangen 28 Prozent weniger Stickstoff in den Boden, wenn natürliche Düngemittel verwendet werden. Also auch hier: Punkt für bio.

3. Keine Monokulturen

Konventionelle Landwirte setzen häufig auf Monokulturen. Das heißt, sie bauen auf ihrem Acker zum Beispiel nur Mais an. Wird aber über viele Jahre nur eine Kultur angebaut, schadet das dem Boden. Denn: Der Mais zieht immer wieder dieselben Nährstoffe aus dem Boden.

Ökobauern dagegen nutzen vielfältige Fruchtfolgen, die Felder werden mit unterschiedlichen Pflanzen bebaut. Das tut dem Boden gut: In den Feldern von Ökobauern leben mehr Regenwürmer als auf Feldern des konventionellen Anbaus – die Bio-Böden sind umso fruchtbarer.

4. Bessere Biodiversität

Apropos Biodiversität:  35 Prozent mehr Vögel, 23 Prozent mehr Insekten und 95 Prozent mehr Ackerpflanzen – das ist die Bilanz auf Bio-Äckern. Öko-Landwirte düngen nicht nur umweltfreundlicher und bauen verschiedene Pflanzen an, sie lassen auch mehr Säume und Hecken an den Äckern stehen. Dadurch fühlen sich viele Tiere wohler auf dem Feld und leben dort in größerer Zahl.

5. Höherer Gehalt an Antioxidantien in naturbelassenen Lebensmitteln

Antioxidantien finden sich in den meisten Obst- und Gemüsesorten und sind – wie wir wissen – gut im Kampf gegen freie Radikale. Ein weiteres Plus für Bio-Erzeugnisse ist: In Öko-Produkten ist der Anteil an Antioxidantien laut einer Metaanalyse höher. So wurden zum Beispiel gut 51 Prozent mehr Anthocyane (Antioxidantien, die außerdem Sehvorgänge verbessern, entzündungshemmend und gefäßschützend wirken sollen) in Biopflanzen festgestellt.

6. Achtung: Bio ist nicht immer besser

In einigen Punkten ist die konventionelle Landwirtschaft genauso gut oder schlecht wie die Bio-Landwirtschaft – in manchen sogar besser: Bei der Haltbarkeit können naturbelassene Produkte leider nicht mit konventionell angebauten Lebensmitteln mithalten. Außerdem belegen Studien: Bio-Produkte bieten keine gesundheitlichen Vorteile für den Konsumenten hinsichtlich Nährwerten, Vitaminen und Mineralstoffen.

Auch gut zu wissen: Bio ist nicht gleich regional. Viele biologisch produzierte Produkte werden nicht in Österreich angebaut, sondern importiert. Denn: Die Nachfrage ist teils höher als das regionale Angebot. Wer gesünder leben will, für den ist die Wahl der richtigen Lebensmittel unterm Strich wichtiger als die Entscheidung, ob bio oder konventionell angebaut. Der Entschluss, weniger Fleisch und dafür mehr Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen, fördert einen gesunden Lebensstil in jedem Fall – und kommt auch der Umwelt zugute.