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„Heute geht es um Magnesium“, ist einer der stärksten Sätze, die dieser Kolumne jemals voranstehen werden. Magnesium ist, sobald Sie Ihren Umgang mit Schlaf, Licht, Wasser, Bewegung, Darm, Transfetten und Stress im Griff haben, das Wichtigste in Ihrem Leben, von Vitamin D und Zwischenmenschlichem vielleicht abgesehen. 

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Wenig Magnesium im Körper zu haben bedeutet mehr Stress. (Gilt auch umgekehrt. Stress frisst Magnesium. Alkohol oder Schwitzen frisst übrigens auch Magnesium.) Wenig Magnesium bedeutet Troubles im Darm. Wenig Magnesium bedeutet miese Wundheilung, schleppende Erholung nach dem Sport, wackeligen Schlaf und schlappes ATP*. (ATP wird in Ihren Zellen gebildet und ist die einzige Substanz, die Ihr Körper in Energie umwandeln kann. Kurz gesagt: viel ATP –> Freude am Leben; kein ATP –> Ende des Lebens.) 
Und so weiter. 

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Wahrscheinlich gibt es einen chinesischen Fluch, der ungefähr so lautet wie „Mögest du in magnesiumarmen Zeiten leben“. 
Krämpfe sind übrigens kein unverbindlicher Magnesium-Wink Ihres Körpers, sondern vielmehr ein Alarmsignal. Menschen, die Magnesium erst bei Krämpfen nehmen, rufen auch erst dann den Arzt, wenn sie auf der Intensivstation liegen.  

Tun Sie also Folgendes:** 

1. Sachen essen, die Magnesium enthalten

  • Das ist ein guter Anfang. Aber es wird nicht einmal zur Deckung eines konservativ geschätzten Tagesbedarfs reichen. Zwei Tafeln Bitterschokolade schießen Ihren Blutzucker auf den Mond, 200 Gramm Cashews wuchten Ihnen den Kalorienbedarf einer Alpenüberquerung an die Hüften. Und wenn Sie es schaffen, jeden Tag 100 Gramm Kürbiskerne, 150 Gramm Sonnenblumenkerne oder eineinhalb Kilo Blattgemüse zu essen, haben Sie andere Probleme als Magnesium. Dann hoppelt wahrscheinlich ein Kaninchen in Ihrer DNA herum. 
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2. Magnesium einnehmen

  • Aber nicht das „Magnesium“ aus dem Supermarkt. Es gibt überhaupt kein „Magnesium“. Magnesium kommt immer in chemischer Verbindung daher, und diese Verbindung definiert die Wirkung. Wahrscheinlich haben Sie irgendwo zu Hause eine Packung mit Magnesiumoxid oder -carbonat herumkugeln. Das ist Schrott. -oxid und -carbonat putzen schon in recht geringen Mengen den Darm durch, unsanft und lautstark, und das ist im Wesentlichen schon ihre gesamte Wirkung. 

3. Verschiedene Verbindungen ausprobieren.

  • Sehr beliebt, weil preiswert und gut (außer bei Histamin-Intoleranz): Magnesiumcitrat. Bewährt: -malat und -glycinat. Das heißeste Zeug ist Magnesium-L-Threonat, weil es Magnesium sogar ins Hirn schleust. 

4. Loses Pulver oder Kapseln kaufen.

  • Nichts, was Zusatzstoffe enthält oder sprudelt. Kein Mensch braucht künstlichen Aromakram. Und Magnesium muss nicht nach gut gelauntem Bratapfel schmecken. 

5. Langsam starten, täglich die Dosis steigern.

  • Tasten Sie sich an das Level heran, das Ihren Darm aus der Reserve lockt. Optimistischere Steigerungstage sollten keine wichtigen Meetings, Dates, lange Auto- oder Zugfahrten enthalten. 

6. Ungefähr 200 Gramm Magnesiumchlorid in einem halben Liter Wasser auflösen.

  • Die Beine damit täglich einreiben und 20 bis 30 Minuten einwirken lassen. Brennt wahrscheinlich am Anfang. Wirkt bei erstaunlich vielen Menschen super, obwohl Magnesiumaufnahme durch die Haut laut Wissenschaft gar nicht funktionieren kann. (Magnesiumöl, in Apotheken zu gleichnamigen Preisen erhältlich, ist nichts anderes als in Wasser gelöstes Magnesiumchlorid.) 

7. Zweimal jährlich den Magnesiumspiegel messen lassen.

  • (Beim Arzt nachfragen, ob er es eh im Vollblut misst, nicht im Serum. Ein guter Arzt sagt „Na logisch“ und rollt mit den Augen, ein schlechter sagt „Das ist egal“ und rollt mit den Augen.) Ihr Wert liegt im Idealfall am obersten Ende des Grenzbereichs. Wenn er ein bisschen darüber liegt, wird Sie Ihr Arzt (wenn er ein guter ist) fragen, wie Sie das geschafft haben. 

Sie werden viel zu erzählen haben. 
Mögen Sie in magnesiumreichen Zeiten leben. 

*Adenosintriphosphat
**Auch wenn ich beharrlich so tue: Ich bin nicht Arzt. Ich bin nicht einmal allwissend. Was nach kompetent erteilten Ratschlägen klingt, sind aus Erfahrung und vom Hörensagen hochgerechnete Imperative. (Wir Biohacker optimieren auch die Einschätzung unseres Wissens.)