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Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm. Es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Was die wenigsten wissen: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Kinderlieds, meinte damit nicht den Fliegenpilz, sondern die Früchte der Wildrose – nämlich die Hagebutten.

Hagebutten, die „Zitronen des Nordens“

Den ganzen Herbst hindurch können wir die leuchtend orangeroten Früchte am Waldrand und in Hecken entdecken. In ihnen stecken viele Vitamine, allen voran eine hohe Menge Vitamin C: bis zu zwanzigmal mehr als in Zitronen. Nicht umsonst bezeichnet man sie auch als „Zitronen des Nordens“ und zählt sie, neben anderen Wildobstarten wie dem Sanddorn, zu den wichtigsten heimischen Vitamin-C-Lieferanten.

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Hagebutten liegen auf einem Holztisch vor Laubblättern
Herbstzeit ist Hagebuttenzeit: Jetzt nicht lange warten, sondern rausgehen und ernten!

Bild: Valerie Jarolim

Abwehr stärken mit Hagebuttentee

Und das kommt uns gerade jetzt sehr gelegen. Denn sobald die Tage kürzer, nasser und die Nächte kälter werden, schwächelt unser Immunsystem. Damit uns nicht gleich eine Erkältung erwischt, heißt es: Abwehrkräfte stärken. Und das geht mit Vitamin-C-reichen Früchten wie Hagebutten besonders gut.

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Achtung, Juckpulver!

Wer täglich eine Tasse aus den frischen oder getrockneten Hagebutten trinkt (zum Beispiel aus unserer angesagten carpe diem-Emaille-Tasse), ist für die kalte Jahreszeit bestens gewappnet. Aber Achtung, im Inneren befinden sich kleine, feste Nüsschen, umgeben von fiesen Härchen – auch bekannt als Juckpulver.

Hagebuttentee frisch zubereiten

Bild: Valerie Jarolim

Das musst du bei der Hagebutten-Ernte beachten

Zu finden sind Hagebutten ab Ende August und dann den ganzen Herbst bis in den Winter hinein. Vor dem ersten Frost sind sie meist sehr fest. Danach werden sie weicher, und es bildet sich ein fruchtig-süßes Mus im Inneren. Für Hagebuttentee macht die Konsistenz keinen Unterschied – man kann feste, aber auch weiche Hagebutten verwenden.

Die Hagebutten schneidet man am besten mit einer Schere vom Strauch. Aber Achtung: Auch Wildrosen haben Stacheln! Zum Transportieren eignen sich Stoff- oder Papiersackerl.

Hagebutten in einem Strauch, blauer Himmel
Keine leichte Aufgabe für Menschen mit Rot-Grün-Schwäche, aber in diesem Strauch befinden sich jede Menge erntereifer Hagebutten.

Bild: Valerie Jarolim

Bei uns findet man übrigens viele verschiedene Wildrosenarten, an denen im Herbst die typischen Hagebutten reifen. Giftige gibt es darunter keine, weshalb man beim nächsten Herbstspaziergang gerne zugreifen und ein paar der Früchte mitnehmen kann. Wichtig: Immer einen Teil für Wildtiere zurücklassen und nie alles auf einmal abernten!

So bereitest du frischen Hagebuttentee zu

  1. Zuerst werden die Hagebutten unter fließendem Wasser gewaschen. Dann schneidet man beide Enden ab und zerkleinert die Früchte. Sind die Hagebutten noch fest, schneidet man sie mit einem Messer klein. Sind die Hagebutten nach dem Frost bereits weich, zerdrückt man sie einfach mit einer Gabel.

  2. Für eine Tasse Hagebuttentee kommen dann 2 EL zerkleinerte Hagebutten mitsamt der Kernchen in einen Topf mit 250 ml Wasser. Das Ganze lässt man nun etwa 10 Minuten köcheln.

  3. Danach wird der Tee durch einen feinen Kaffee- oder Teefilter abgeseiht, um auch die feinsten Härchen zu entfernen und Reizungen in Hals und Magen, ausgelöst durch das „Juckpulver“, zu verhindern. Fertig ist der Hagebuttentee!

Hagebutten liegen auf einem rot karierten Küchenhandtuch neben einem Nudelsieb.
Frisch gepflückt, gewaschen und bereit, verarbeitet zu werden.

Bild: Valerie Jarolim

Warum ist mein selbst gemachter Hagebuttentee nicht tiefrot?

Und keine Sorge: Ist die Farbe des Tees nur hellrosa und nicht dunkelrot, hat man keinesfalls etwas falsch gemacht. Gekaufter Hagebuttentee wird meist mit Hibiskusblüten gemischt, um eine stärkere Farbe zu erhalten.

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