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Das Immunsystem eines Kindes muss sich erst ausbilden, weiß Dr. Michaela Lehmann, TEM-Ärztin, Homöopathin und Kneipp-Ärztin im Curhaus Bad Kreuzen. „Kinder müssen einen Infekt bekommen, damit das Immunsystem die nötigen Informationen dazu in den Gedächtniszellen speichert und bei einem neuerlichen Infekt aktiv werden kann“, sagt die Expertin.

Neugeborene bekommen über die Muttermilch Antikörper mitgeliefert, um während der Stillphase geschützt zu sein. Nach der Stillzeit wird dann vor allem das eigene Immunsystem vom Kind gefordert - um dieses zu stärken, können Eltern nachhelfen.

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Immunsystem stärken bei Kleinkindern

Pfarrer und Naturheilkundler Sebastian Kneipp entwickelte ein Konzept basierend auf 5 Säulen: Lebensordnung, Wasser, Bewegung, Ernährung und Pflanzenheilkunde. Mithilfe dieses Konzepts könne man das kindliche Immunsystem unterstützen, sagt Lehmann: „Die 5 Säulen bestärken das Immunsystem und machen es aktiver.“

  • Säule 1: Lebensordnung – Schlaf

Kinder brauchen mehr Schlaf als Erwachsene. „Größere Kinder schlafen ungefähr zehn Stunden, Kinder unter drei Jahren sogar bis zu 12 Stunden“, sagt Lehmann.

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Diese Zeit braucht der Kinderkörper, um sich ausreichend regenerieren zu können. Kontraproduktiv ist laut Lehmann, wenn die Kinder abends viel Zeit am Handy verbringen dürfen: „Das stört den Schlafrhythmus.“

Besser sei es laut der TEM-Ärztin, mit den Kindern am Abend ein Spiel zu spielen.

  • Säule 2: Wasser – Wassertreten

Eine gute Möglichkeit sei Wassertreten mit Kindern: „Das kann man schon sehr früh machen und die meisten Kinder lieben es.“

Dafür nimmt man einen Schaffel mit ca. 18 Grad warmem Wasser – bitte nicht kälter – und lässt die Kinder darin eine Minute lang die Füße abwechselnd heben. Ältere Kinder dürfen auch länger Wassertreten. Am besten gehen die Kinder mit den Zehenspitzen zuerst rein und zum Schluss langsam wieder raus.

„Das ist eine einfache Methode, um die Immunitätslage zu verbessern, besonders wenn man das immer wieder in den Alltag einbaut.“

  • Säule 3 und 4: Ernährung und Bewegung

„Die optimale Ernährung für Kinder besteht hauptsächlich aus natürlichen, wenig veränderten Lebensmitteln“, rät die Expertin. Besonders saisonale und regional angebaute Produkte eignen sich. Zudem kann man das Immunsystem stärken bei Kleinkindern, wenn sie möglichst oft draußen an der frischen Luft sind – und das zu jeder Jahreszeit.

  • Säule 5: Pflanzenheilkunde – Kräuter

Kinder sind von Natur aus neugierig. „Es ist wichtig für das kindliche Immunsystem, dass Kinder auch mit Kräutern experimentieren dürfen“, sagt die Expertin.

Achte aber darauf, dass du Kindern keine scharfen ätherischen Öle wie Menthol oder Kampfer gibst. Denn: Diese können Krämpfe im Kehlkopf auslösen. Gut geeignet sind dagegen Majoran oder Thymian.

Kayer sagt: „Aus Thymian kann man einen immunstärkenden Tee machen.“

Allergieprävention mit Schmutz

Grundsätzlich braucht das Immunsystem von Kindern Antigene, damit es stimuliert wird. Das heißt: Wenn die Eltern das Zuhause blitzblank sauber halten und die Kleinen so gut wie nicht mit Keimen in Berührung kommen, ist das kontraproduktiv.

„Das Immunsystem des Kindes reagiert dann statt auf Antigene auf Reize, die eigentlich keine übertriebene Reaktion des Immunsystems benötigen. Eine Umgebung in der auch Schmutz erlaubt ist, ist die beste Allergieprävention.“

Je steriler Kinder aufwachsen, desto eher entwickeln sie also Allergien wie Heuschnupfen.