In Partnerschaft mit

Eins vorweg: Eine richtige Ayurveda-Kur hat mit freundlicher Wellness wenig zu tun. Sie ist eine rigorose Methode, den Körper zu reinigen – nicht immer angenehm... Aber genau das ist das Schöne an einem gewachsenen und verästelten System: Es bietet für jeden etwas. Und mit etwas Glück für jeden das, was er gerade braucht. Im Ayurveda gilt das Prinzip der Selbstfürsorge. Nichts, was ein anderer für uns tun kann, ist so gut wie das, was wir für uns selbst tun können. Und was könnte dann nicht besser sein, als seinen Tag mit einer Morgenroutine ganz nach Ayurveda zu beginnen?

Was ist Ayurveda?

Ein ganzheitliches Gesundheitssystem. Körper, Geist und Seele werden als Einheit gesehen und immer gemeinsam behandelt. Die Säulen der Behandlung sind: richtige, typgerechte Ernährung nach den jeweiligen „Doshas“, Massage- und Reinigungstechniken sowie Yoga-Praxis.

Anzeige
Anzeige

Aber ist das auch „seriös“?

Wir können nicht alles belegen, was uns guttut – zumindest nicht mit den wissenschaftlich anerkannten Messinstrumenten moderner westlicher Medizin. Was wir aber sehr wohl können: vieles beobachten, anerkennend nicken und zugeben, dass man nicht alles neu erfinden muss. Erst recht nicht, wenn es in der ältesten Medizinlehre der Welt bereits vorkommt.

Darüber hinaus gibt es mittlerweile sehr wohl Studien, die die Wirksamkeit ayurvedischer Methoden etwa bei Bluthochdruck, Reizmagen, Neurodermitis, Arthrosen, Rheuma und psychischen Erschöpfungszuständen aufzeigen.

Anzeige
Anzeige

Lasset Morgenroutine die beginnen!

Wer einer ayurvedischen Morgenroutine frönt, muss früh aufstehen! Dafür wird er mit einem Ritual belohnt, das auf all die Bedürfnisse des „morgendlichen“ Körpers eingeht und frische Kraft für den Tag spendet.

. Mit dem ersten Hahnenschrei

Vor dem Sonnenaufgang aufzustehen bewirkt, dass wir die besondere Energie des neuen Tages vollkommen aufnehmen können. Dennoch gilt auch im Ayurveda: Das Schlafpensum von sechs bis acht Stunden bitte nicht unterschreiten.

. Mit guten Gedanken in den Tag

Such dir ein Mantra, also einen bestärkenden Spruch, um dich perfekt auf den Tag einzustellen. Es sollte mindestens vier- bis fünfmal in Gedanken wiederholt werden. Ideal ist, dafür immer denselben Ort zu nutzen, damit sich Körper und Geist an das Ritual gewöhnen

. Selbstmassage

Sesamöl im Wasserbad erwärmen und den Körper zügig damit massieren: erst vom Herz zur Kopfhaut nach oben, dann vom Herz zu den Zehen. Kurz einwirken lassen, dazwischen die Zunge reinigen (siehe nächster Punkt) – dann ab in die Dusche.

. Zungenreinigung

Über Nacht haben sich Stoffwechselabfallprodukte auf deiner Zunge gebildet. Du kannst sie mit einem Zungenschaber abziehen (erhältlich im Drogeriemarkt oder in der Apotheke) – vier-, fünfmal, von hinten nach vorne. (Manchen Menschen ist das allerdings unangenehm. Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, lass es aus...)

. Ayurvedisches Ölziehen

Nimm 1 EL gereiftes Sesamöl und spüle es fünf Minuten im Mund hin und her. Damit bindest du – laut Lehrmeinung des Ayurveda – Giftstoffe. Das Öl nährt den gesamten Mund- und Rachenraum, entspannt die Kiefermuskulatur und wirkt gegen Kopfschmerzen und Verspannungen. Danach wie gewohnt Zähne putzen.

. Warmes Wasser trinken

Um deine Verdauung anzuregen, trink ein Glas abgekochtes warmes Wasser. Du kannst es am Vorabend auch mit einer Scheibe Ingwer in einer Thermoskanne ansetzen.

. Nasya: die ayurvedische Nasenreinigung

Wenn du magst, kannst du deine Nasengänge schmieren. Dafür nimmst du Ghee (indisches Butterschmalz) oder Nasenöle, je nach Typ. In jedes Nasenloch 3 bis 5 Tropfen warmes Ghee oder Öl geben.

Nachgefragt bei: CLAUDIA GNANT, Ayurveda-Expertin und Pharmazeutin, www.ayurvienna.at