Oxymel: Gesunden Sauerhonig selber machen
Ein altes Heilmittel findet neue Anhänger – und das Beste: Es lässt sich wunderbar selber machen. Hier kommt eine Anleitung für Oxymel.
Karin Hackl
Was ist Oyxmel?
Oxy-was? Oxymel ist ein altes Heilmittel, ein Sirup aus Apfelessig und Honig. Als Begriff leitet sich es ab von den griechischen Wörter oxos (Essig) und meli (Honig), meint also: Sauerhonig. Schon der griechische Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte und als Vorreiter der Pharmakologie gilt, widmete Oxymel in seiner Arzneimittellehre ein Kapitel: Dort pries er das Rezept als Mittel gegen Gelenkschmerzen, Verschleimung und Ischias. Jahrhunderte später setzte auch Hildegard von Bingen Oxymel als heilende Tinktur ein.
Wirkung von Sauerhonig
Allein in Honig stecken fast 200 Inhaltsstoffe, er wirkt antibakteriell und antioxidativ. In der Mischung mit Essig, der das Mikrobiom im Darm unterstützt und gegen hohe Blutdruck- und Cholesterinwerte hilft, wird daraus ein Dreamteam mit lauter guten Eigenschaften: Oxymel soll fiebersenkend und desinfizierend wirken, er regt die Verdauung und den Stoffwechsel an, er gilt als Entzündungshemmer und Immunstärkemittel.
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Oxymel selber machen: So einfach geht das Rezept
Oxymel aus Honig und Apfelessig kannst du zusätzlich mit Kräutern, Früchten oder Gewürzen nach Belieben ansetzen. Bei den Wildkräutern ist im Grunde alles möglich, was du draußen in der Natur findest: Schafgarbe, Gänseblümchen, Brennessel, Kapuzinerkresse, Kamillenblüte, Hagebutten, Fichtenknospen, Löwenzahn, Heidelbeeren Spitzwegerich und vieles mehr. Bei den Gewürzen passen zum Beispiel Zimtstange, Gewürznelke, Ingwer ... Probiere aus, welche Zugaben dir am besten schmecken.
Zwei Dinge vorab beachten: Der Apfelessig sollte naturtrüb und nicht pasteurisiert Apfelessig sein. Und die Kräuter müssen, sofern du sie frisch verwenden willst, nach dem Waschen gut getrocknet sein. Sonst kann sich im angesetzten Sauerhonig Schimmel bilden. Bei getrockneten Wildkräutern besteht die Gefahr nicht.
Zutaten für Oxymel
3 Teile hochwertigen flüssigen Honig (z. B. 300 g),
1,5 Teil Apfelessig (z. B. 150 g)
1 Teil Kräuter oder Früchte, getrocknet oder frisch, oder Gewürze (z. B. 100 g)
Zubereitung
Ein Schraubglas mit heißem Wasser auskochen und trocknen lassen. Essig in Glas füllen und Honig hinzugeben. Solange rühren, bis der Honig aufgelöst ist.
Kräuter/Gewürze/Früchte klein schneiden und ins Glas geben.
Aus Backpapier einen Kreis schneiden und auf den Auszug legen, damit die Kräuter nicht oben schwimmen, sonst besteht Schimmelgefahr. (Alternativ das Glas regelmäßig auf den Kopf stellen.) Gefäß zuschrauben und dunkel und trocken lagern.
Nun muss die Mischung zwei, besser vier Wochen lang ziehen. Währenddessen alle paar Tage das Glas sanft schütteln, damit sich alles gut vermengt.
Nach der Ziehzeit die Beigaben absieben und den nun fertigen Sirup in eine dunkle Flasche umfüllen und dunkel aufbewahren. So ist Oxymel ein Jahr lang haltbar.
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Oxymel einnehmen
Den gesunden Honig kannst du zum Beispiel als Kur einnehmen, für das Rezept täglich ein bis zwei Esslöffel Oxymel mit Wasser verdünnen und morgens vor dem Essen trinken.
Bei Verdauungsbeschwerden oder Völlegefühl empfiehlt sich der Sirup direkt nach dem Essen, durchaus unverdünnt.
Oxymel funktioniert zudem als schmackhafter Durstlöscher, dafür 2 EL mit 500 g Mineral- oder Leitungswasser vermischen. Nach Belieben passen auch Minzblätter oder ein Schuss Zitronensaft dazu.
