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Leder ist ein wunderbares Produkt, das die meisten Menschen im Alltag begleitet: Gürtel, Handtaschen, Schuhe, Geldbörsen ... Und es fühlt sich an wie ein ganz und gar natürliches Produkt. Doch wie natürlich kann ein Produkt sein, dessen Herstellung giftige Schlicke erzeugt, enorm viel Wasser verbraucht und die Umwelt belastet? Deswegen ist veganes Leder auf dem Vormarsch:

Ein Beispiel: Laut der Tierschutzorganisation PETA werden im Lederverarbeitungsprozess die sogenannten Rohhäute „unter enorm hohem Wasserverbrauch weiterverarbeitet. Besonders gefährlich ist das Gerben mit schwer recycelbarem Chrom, womit heute 85 Prozent der weltweit vermarkteten Lederprodukte haltbar gemacht werden. Gerbereizusätze wie Formaldehyd, Schwefelsäure oder Natriumsulfat belasten die örtlichen Gewässer zusätzlich.“

Für so manchen fühlt es sich daher einfach nicht gut an, echtes Leder zu verwenden. Zum Glück gibt es mittlerweile tierfreundliche Alternativen aus nachhaltigen Materialien – und der Markt boomt.

Dennoch gilt: Augen auf beim Lederkauf! Nicht immer verbergen sich hinter der Bezeichnung „veganes Leder“ tatsächlich Produkte aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen. Also Vorsicht, dass du nicht versehentlich zu Lederimitaten aus synthetischen Materialien greifst – am häufigsten sind laut Experten beim veganen Leder nämlich Kunststoffe wie Polyvinyl oder Polyurethan. Und diese werden (meist) aus Erdöl hergestellt, mit hohem Energieaufwand und nicht gerade giftfrei und umweltfreundlich. Selbst bei veganen Lederimitaten, die auf den ersten Blick „natürlich“ klingen, wie beispielsweise Pinatex, ein veganes Leder aus Ananasfasern, dienen Kunststoffe als extra Schutzschicht.

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Drei vegane Alternativen zu Leder

Kork: veganes Leder vom Baum

Als vegane Lederalternative ist Kork schon lange im Einsatz. Kein Wunder, bringt das Material, gewonnen aus der Rinde der Korkeiche, doch eine Menge hervorragender Eigenschaften mit. Kork lässt sich gut verarbeiten, ist dabei aber dennoch robust. Das Naturmaterial ist nicht nur atmungsaktiv und wasserabweisend, sondern gilt auch als überaus pflegeleicht. Nicht zuletzt stammt der nachwachsende Rohstoff in der Regel aus Europa, was Korkprodukte besonders nachhaltig macht.

Veganes Leder aus Pilzen? Aber natürlich!

Veganes Leder aus Pilzen klingt zunächst utopisch, liegt aber tatsächlich im Trend. Die nachhaltige Lederalternative besteht aus dem Myzel von Waldpilzen, also dem Wurzelgeflecht und nicht dem Fruchtkörper. Dieses lässt man auf Sägemehl zu einem lederähnlichen Material heranwachsen, das im Anschluss verarbeitet werden kann. Veganes Leder aus Pilzen ist nicht nur ausgesprochen leicht, es isoliert auch gut. Zudem bleibt es keimfrei. Waschen und Färben ist allerdings nicht möglich.

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Noch gibt es keine Lederimitate aus reiner Pilz-Biomasse-Basis, sondern nur mit zusätzlichen Zutaten wie Holzfurnier und Baumwollgewebe verstärkt werden. Es tüfteln aber weltweit schon einige Firmen an veganem Pilzleder ohne Zusatzstoffe, das sich dann – theoretisch – auch auf dem Kompost entsorgen ließe.

Papier als Lederersatz

Dass sich Papier als veganes Leder einen Namen gemacht hat und sich sogar waschen, bügeln und trocknen lässt, mag dich vielleicht verwundern. Das Geheimnis liegt im passenden Verhältnis von Zellulose und Latex, das die Lederalternative so herrlich robust macht. Waschpapier oder SnapPap – wie das vegane Leder gerne bezeichnet wird – eignet sich zum Nähen, Basteln und Bedrucken. Aus dem beliebten Material lassen sich allerhand hübsche Accessoires und Gebrauchsgegenstände anfertigen, wie Geldbörsen, Taschen, ledergebundene Bücher oder Reisepasshüllen.