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Es gibt keinen Kummer, den man nicht weggehen kann, heißt es. Und wenn sich darin drei so unterschiedliche Menschen einig sind, dann wird wohl was Wahres dran sein. Die drei – das sind die Salzburger Unternehmerin Theresa Giger, der Grazer Vorsorgemediziner Bernd Haditsch und der dänische Philosoph Søren Kierkegaard.

Letztgenannter meinte sogar, er habe sich seine besten Gedanken ergangen, und so dem Chaos im Kopf Ordnung verliehen. Denn jeder Gang sei auch ein Gedanken-Gang. Das findet auch Theresa Giger. Die Stille in den Bergen. Und die Luft. Man kann irrsinnig gut nachdenken.Der Mediziner Haditsch meint sogar, dass es nicht einmal ein Berg sein muss, der erklommen wird:Jeder Schritt zählt. Auch wenn es nur eine Straßenbahnstation ist, die zur Abwechslung einmal gegangen statt gefahren wird.

Regelmäßiges Spazieren bringt Bewegung in den Alltag und ist so etwas wie die kleine Schwester des Wanderns. Und beides steigert unser Wohlbefinden, wirkt sich positiv auf unser Gemüt und auf unsere Gesundheit aus.

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Die positiven Effekte des Wanderns auf die Gesundheit

Was aber macht Wandern so wunderbar – und gesund? „Bewegung ist das Medikament des 21. Jahrhunderts“, sagt Bernd Haditsch, „in der Vorsorgemedizin verschreibe ich immer Bewegung. Und am liebsten verschreibe ich: Wandern!“

Wofür ist Wandern gut?

  • wandern mindert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

  • es wirkt positiv regulierend bei Stoffwechselstörungen wie Bluthochdruck oder Diabetes

  • wandern kräftigt das Immunsystem

  • hat eine Schutzfunktion bei Krebs

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„Wenn man dieses Medikament richtig anwendet, ist es auch noch gänzlich nebenwirkungsfrei“, garantiert der Arzt. Außerdem ist es der beste Stresskiller. „Wer sich ärgert oder gerade unter Druck fühlt, sollte Bewegung machen. Das stärkt die Psyche.“

Bewegung ist das Medikament des 21. Jahrhunderts. In der Vorsorgemedizin verschreibe ich immer Bewegung. Und am liebsten verschreibe ich: Wandern!

Vorsorgemediziner Dr. Bernd Haditsch
Berg, Wandern, 2 Frauen, ein kleines Mädchen, Jause, Bergwiese
„Ich gehe immer noch oft mit meinen Eltern wandern“, sagt Theresa. „Es ist einfach schön, wenn die Oma die Enkeltochter viel sehen kann.“

Susanne Einzenberger

Ohne Leistungsdruck: Wandern im eigenen Rhythmus

Vorausgesetzt, man setzt sich nicht selber unter Druck. Bernd Haditsch: „Ich spreche immer von Bewegung, nicht von Sport. Denn Sport kann ja erst recht wieder Stress erzeugen.“ Letztlich wäre es kontraproduktiv, den Stress aus der Arbeit auch in die Freizeit mitzunehmen… „Gerade deshalb schlägt mein Herz für das Wandern. Ich bin auch Marathonläufer, aber Wandern – das ist anders. Da hast du nicht so ein Vergleichen, keine Messungen, keine Konkurrenz. Jeder geht seinen Weg und versucht, mit einem Lächeln auf den Gipfel zu kommen.“

Darauf solltest du beim Wandern achten

  • beim Wandern darfst du ruhig ein bisschen schwitzen (das ist sogar gesund) und schnaufen, aber alles im sogenannten aeroben Bereich – also in einem Bereich, in dem man sich nicht erschöpft und noch gut mit den mitwandernden Freundinnen plaudern kann.

  • Achte beim Gehen bzw. Wandern auf die richtige Atmung. In der Ebene heißt das: drei Schritte auf einen Atemzug machen, bergauf zwei Schritte, und wenn es dann steiler wird, einen Schritt pro Atemzug. „So gehst du zwar in die Belastung hinein, aber niemals in die Überlastung!“, erklärt Bernd Haditsch.

  • Den Soundtrack zu dieser Heldentat liefert die Natur, indem sie auf der ganzen Klaviatur des Wohlbefindens spielt: Geräusche, Gerüche, ein frische Brise auf unserer Haut – und war das nicht eine Gämse, die da gerade hinter dem Vorsprung verschwunden ist? Beim Wandern wird dir schnell bewusst, was für ein Kraftort die Natur ist.

Lebensfreude wiederfinden im Wald

Lebensfragen lösen mit Doktor Wald

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Wandern: Der Jungbrunnen vor jeder Haustüre

„Wandern ist ein Ganzjahres- und ein Ganzkörpersport (wie Aquafitness). Es lässt dich alle Jahreszeiten intensiv erleben – in jedem Alter.“ Man darf gar nicht unterschätzen, was für einen Jungbrunnen wir da vor der Haustüre haben. Gerade für Ältere ist das wichtig, denn es schützt vor Einsamkeit: Es bietet eine wunderbar unverfängliche Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu kommen.

„Zudem hilft es der Koordination und damit der Sturzprophylaxe. Überhaupt: Bewegung, also das Erhalten der Muskelmasse, ist das Kapital für gesundes Älterwerden.“ Gut, aber was ist jetzt mit Kierkegaard? Na, was schon – der würde natürlich zustimmen! „Vor allem verliere nie die Lust am Gehen“, schrieb der Philosoph vor rund zweihundert Jahren. „Ich gehe jeden Tag zu meinem Wohlbefinden und entferne mich so von jeder Krankheit.“

Und Theresa? Die ist schon längst wieder draußen unterwegs…