Was sind Sirtuine, und was machen sie im Körper?

Sirtuine sind Enzyme, die wichtige Reparatur- und Schutzfunktionen in unseren Zellen erfüllen. Unser Körper kann sie selbst bilden, etwa wenn wir fasten. Die Enzyme lassen sich aber auch ohne Nahrungspausen in Gang bringen. So stecken z. B. in grünem Blattgemüse, roten Zwiebeln oder Erdbeeren viele Sirtuin-Aktivatoren.

Das Ganze ist noch ein relativ junges Forschungsfeld, als eindeutig belegt gilt aber: Mit SIRT-Food lässt sich die Fettverbrennung ankurbeln, Resultate zeigen sich meist schon nach einer Woche – sofern man die Nahrungsaufnahme in dieser Woche auf maximal 1.500 Kalorien pro Tag beschränkt. Und während man normalerweise beim Fettabbau Muskeln verliert, so scheint das mit SIRT-Food nicht der Fall zu sein: Die Muskelmasse bleibt konstant bzw. großteils erhalten.

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In welchen Lebensmitteln stecken viele Sirtuin-Aktivatoren?

SIRT-Food ist vor allem pflanzenbasiert.

Hier die Top 20:

  1. Chili

  2. Buchweizen

  3. Kapern

  4. Staudensellerie (inklusive Blättern)

  5. dunkle Schokolade (85 % Kakao)

  6. Kaffee

  7. Olivenöl extra vergine

  8. grüner Tee, vor allem Matcha

  9. Grünkohl

  10. Liebstöckl

  11. Datteln

  12. Petersilie

  13. roter Chicorée

  14. rote Zwiebeln

  15. Rotwein

  16. Rucola

  17. Soja und Sojaprodukte

  18. Erdbeeren

  19. Kurkuma

  20. Walnüsse

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Wichtig ist, möglichst zu biologisch angebauten bzw. wild wachsenden Pflanzen zu greifen. Der Grund: Kommt kein Dünger zum Einsatz, müssen Pflanzen zur Sicherung ihres Überlebens mehr schützende Polyphenole entwickeln – und ein höherer Gehalt dieser Stoffe wiederum wirkt sich positiv auf die Sirtuine aus.

Darf man bei einer SIRT-Ernährung Kaffee oder Alkohol trinken?

Ja. Kaffeeklatsch, ein Gläschen zum Anstoßen … ist beides drin. Als sirtuin-aktivierend gelten Kaffee, grüner Tee und Rotwein. Ganz so einfach ist es allerdings nicht: Man müsste schon mehrere Liter Rotwein trinken, um mit dem enthaltenen Resveratrol die Sirtuine ausreichend zu aktivieren. Insofern gilt auch hier: Abwechslung ist Trumpf.

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Mit welchem Rezept kann ich den Sirtuinen schnell und einfach auf die Sprünge helfen?

Die Ernährungswissenschaftler Aidan Goggins und Glen Matten raten in ihrem Bestseller „Die Sirtuin-Diät“ zu einem grünen Saft aus 75 g Grünkohl, 30 g Rucola, 5 g glatter Petersilie, 5 g Liebstöckl (optional), 2–3 langen Stängeln Staudensellerie (inklusive Blättern), ½ grünen Apfel, dem Saft von ½ Zitrone, ½ TL Matcha. Für die Zubereitung einfach das Blattgemüse, den Sellerie und den Apfel entsaften und dann mit Zitronensaft und Matcha vermischen.

Klappt das auch mit Nahrungsergänzungsmitteln?

Schwierig, denn es ist nie nur ein Stoff, der die Sirtuine aktiviert. Als die wichtigsten fünf Booster gelten Quercetin, Myricetin, Kaempferol, Luteolin und Apigenin – wobei es vor allem um deren Zusammenspiel geht. So können z. B. apigeninreiche Lebensmittel wie Sellerie die Aufnahme von Quercetin verbessern, das wiederum in roten Zwiebeln oder Kapern zu finden ist. Außerdem hat sich gezeigt, dass proteinreiche Speisen und fetter, Omega-3-reicher Fisch wie Lachs die Arbeitsweise von Sirtuinen positiv beeinflussen. Das heißt: Je abwechslungsreicher und bunter man isst, desto besser.

Was sind die Schwachpunkte dieser Ernährungsweise?

In den ersten drei Tagen sind Entlastungstage mit grünen Smoothies und insgesamt nur rund 1.000 Kalorien vorgesehen. Danach wird die Kalorienzufuhr auf 1.500 hochgeschraubt, langfristig auf 1.800 Kalorien. Für viele Ernährungsexperten ist das zu wenig, denn wer sportelt und Bewegung in den Alltag integriert, braucht mehr Energie. Um Jo-Jo-Effekte zu vermeiden, wird geraten, die Kalorienmenge an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen und die Entlastungstage nicht eigenwillig, sondern nur nach ärztlicher Rücksprache zu verlängern.

Quellen: „Schlank mit Sirtfood“ von Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk und Lena Merz (Gräfe und Unzer); „Die Sirtuin-Diät“ von Aidan Goggins und Glen Matten (Goldmann Verlag)