Was ändert sich durch ein zweites Kind?
Dass das zweite Kind einfach mitläuft, können die meisten Eltern wohl nicht bestätigen. Zum Glück reicht aber wenig aus, um etwas Routine in den Alltag mit zwei Kindern zu bekommen.
Ein zweites Kind bedeutet doppelt so viel Liebe, in manchen Momenten jedoch auch doppelt so viel Herausforderung. Gefühlt sogar mehr als nur doppelt so viel ... Dass Mama und Papa nach dem ersten Kind keine blutigen Anfänger mehr sind, mag sicher helfen. Immerhin kennt man sich mit Basics wie Kleidergrößen, Beikost oder Kinderarztbesuchen schon aus.
Der Irrglaube, dass das zweite Kind einfach so mitläuft im Leben, hält sich übrigens hartnäckig. Erfahrene Eltern schütteln hier ungläubig den Kopf. Nachdem jedes Kind seine eigene Persönlichkeit und ganz individuelle Bedürfnisse mitbringt, greift die Vorstellung zu kurz. Nach der Geburt des zweiten (oder auch dritten) Kinds muss sich der Familienalltag also erst neu einspielen.
Zweites Kind: So gelingt die Umstellung
Das zweite Kind in seinem Wesen annehmen
Bei der Geburt des zweiten Kindes ist man längst kein Anfänger mehr. Routinen mit dem Erstgeborenen haben sich längst eingespielt und als Mama oder Papa fühlt man sich angekommen. Sich bewusst zu machen, dass sich Erfahrungen nicht 1:1 auf den neuen Erdenbürger umlegen lassen, ist dennoch wichtig. Das kleine Wunder, das die Familie nun komplett macht, bringt sein ganz eigenes Wesen mit. Sei es, dass Kind 2 partout nicht im Kinderwagen einschlafen kann wie sein großes Geschwisterchen (sondern nur im Tragetuch). Oder es keinen Brei mag wie Kind 1 – und ernsthaft gleich festes Essen mitessen will (Stichwort: Baby led weaning). Oder oder oder. Dafür offen zu sein und an bisherigen Routinen nicht krampfhaft festzuhalten, erleichtert den neuen Alltag.
Zweites Kind: Eifersucht ist normal
Schon in der Schwangerschaft mit dem zweiten Kind treibt Eltern die Frage um, wie das Erstgeborene wohl reagiert. Wird es ob der Entthronung eifersüchtig sein? Die Antwort ist recht simpel: Natürlich wird Eifersucht auf die eine oder andere Weise spürbar sein. Tragisch ist das aber überhaupt nicht, sondern völlig normal. Je lockerer Eltern mit solcher Dynamik umgehen, desto einfacher für den Nachwuchs. Das Erstgeborene ganz natürlich in den Alltag mit dem Baby einzubinden und aufkommenden Gefühlen einfach Raum zu geben, entspannt die Lage.
Praktische Helferlein im Alltag nutzen
Säugling und herumwuselndes zweites Kind, das ist durchaus eine Kombination, die Eltern einiges abverlangt. Da bräuchte man wirklich vier Hände... Manchmal reicht es aber auch, die beiden vorhandenen frei zu haben. Ein Tragetuch ist vor allem in der ersten Zeit mit zwei Kinder Gold wert. Während das Baby an Mamas oder Papas Brust kuschelt, sind stundenlanges Vorlesen, Spielen oder Basteln mit dem älteren Spross wunderbar möglich.
Manchmal, da braucht es eben ein Dorf…
Klar schaffen Mama und Papa nach der Geburt des zweiten Kindes alles problemlos alleine. Die Sache ist nur die: Sie müssen das überhaupt nicht! Familie, Freunde, Bekannte oder Nachbarn, sie alle bieten tatkräftige Unterstützung an. Ob liebevoll zubereitetes Essen, Hausputz, Einkauf, Gartenarbeiten oder Spaziergang mit dem Nachwuchs – die Liste ist lang. Helfende Hände darf man nun gerne ergreifen. Das wirkt sich positiv aufs elterliche Energielevel aus – und davon profitiert nicht zuletzt auch der Nachwuchs.