Wie gesund ist Grüner Tee?
Länger leben und keinen Krebs bekommen – nur durch Grünen Tee? Wir räumen auf mit den hartnäckigsten Grüntee-Mythen.
Mauritius Images / Westend61 / Flavia Morlachetti
Die Menschen in Asien schwören auf Grünen Tee und seine gesundheitsfördernde Wirkung. In China wird er darum schon seit Jahrtausenden angebaut. Sorten gibt es unzählige, Matcha gehört auch dazu.
Fakt ist: Es sind einige gesunde Stoffe im Grünen Tee, wie Catechine. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe (von der Gruppe der Flavonoide), die eine hohe antioxidative Wirkung besitzen. Oder: Theanin. Das ist eine im Grüntee enthaltenen Aminosäure. Theanin wird eine entspannende Wirkung nachgesagt (eine Teemeditation verstärkt den Effekt möglicherweise).
Aber die Mythen über Grünen Tee gehen weit darüber hinaus: So soll er Krebs vorbeugen und sogar das Leben verlängern können. Ob das stimmt …
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Grüner Tee: Welche Mythen über seine Wirkungen stimmen?
Leben Grüntee-Trinker länger?
Wahrscheinlich ja. Im Zuge der sogenannten Ohsaki-Studie fanden japanische Forscher heraus, dass Grüntee-Trinker länger leben und Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei ihnen seltener vorkommen. Ein aussagekräftiger Beweis ist das leider noch nicht.
Denn wie eine weitere Studie aus Frankreich belegt: Teetrinker leben generell gesundheitsbewusster – sie bewegen sich mehr und rauchen weniger. Ob der regelmäßige Genuss von Grüntee also wirklich Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und sogar das Leben verlängern kann, ist noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Verbessert Grüner Tee die Wirkung von Antibiotika?
Ja. Das fand die ägyptische Wissenschaftlerin Prof. Dr. Mervat Kassem zusammen mit ihrem Team heraus: Ihr Forscherteam testete die Wirkung der Kombination von Antibiotikum und Grünem Tee an den Erregern von 28 Infektionskrankheiten.
Ergebnis: Grüntee verstärkte die Wirkung des Antibiotikums in allen Fällen.
Krass ist, dass sogar Keime, die nicht mehr auf Antibiotika ansprachen, im Experiment wieder angreifbar wurden. Heißt: Der Tee verstärkt die Wirkkraft des Antibiotikums sogar gegen resistente Erreger.
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Grüner Tee = Anti-Krebs-Mittel?
Wahrscheinlich nein. Zwar gibt es viele Gerüchte im Internet, dass bestimmte Inhaltsstoffe im Grünen Tee dem Krebstod vorbeugen könnten. Fakt ist jedoch: Die Ergebnisse bisheriger Studien lassen vermuten, dass Grüntee das Risiko, an Krebs zu sterben, nicht verringern kann.
Aber: Möglicherweise können Inhaltsstoffe im Tee das Risiko dafür verringern, an Krebs zu erkranken. Hinweise dafür gibt es, Belege bisher nicht.
Macht wach wie Kaffee, oder?
Ja. Wie Kaffee enthält auch Grüner (und ebenso Schwarzer) Tee Koffein. Grüntee macht außerdem „besser“ wach als Kaffee: Während die Wirkung beim Kaffee zwar schnell einsetzt, flacht sie auch genauso schnell wieder ab. Das Koffein im Grüntee wirkt langsamer, dafür langanhaltender.
Und: Er macht weniger nervös, was dem enthaltenen Theanin geschuldet ist.
