Kalt gebrüht ist halb gewonnen
Diese 3 leichten Alternativen zum Eiskaffee vermitteln ein Sommergefühl der Extraklasse.
Als langjährige Wahlwienerin liebe ich seit dem ersten Tag meiner Ankunft die wunderbare Kaffeetradition dieser Stadt. Nirgendwo sonst lässt es sich so gemütlich im Kaffeehaus sitzen wie hier, gepaart mit der literarischen Vergangenheit dieser schönen Tradition.
Nirgendwo?
In den letzten Jahren hat sich einiges getan zum Thema Kaffeekultur und Kaffeegeschmack – ein Wiener Kaffeehaus, das auf sich hält, tut demnach gut, sich für aktuelle Entwicklungen zu öffnen. Denn heute geht man nicht mehr nur ins Kaffeehaus, um gemütlich zu sitzen, zu plaudern und Zeitung zu lesen, heute erwartet man-n – und frau – auch erstklassigen Kaffee an diesem Ort.
Meine 3 Lieblingsrezepte für kalt Gebrühtes
Im Sommer sind kalte Kaffeevarianten das Gebot der Jahreszeit – und die dürfen dann auch über den obligatorischen Eiskaffee mit Vanilleeis und Schlag hinausgehen. Kaffeegenuss im Sommer muss ja nicht immer gleich den Energiegehalt einer Hauptmahlzeit ersetzen.
1. Summertime Coffee
Deswegen liebe ich schon lange die spanische Tradition des „café con hielo“: ein Glas mit Eiswürfeln serviert, dazu der Espresso im Kännchen zum Drübergießen. Wer den Kaffee lieber süß trinkt, süßt ihn in noch heißem Zustand im Kännchen und gießt ihn dann über die Eiswürfel. Mein Sommergefühl der Extraklasse, wenn die Eiswürfel mit der Hitze knacken.
2. Die asiatische Inspiration zum kalten Brauen
Vor einigen Jahren wurde ich von der inspirierenden und gestrengen Teemeisterin Hue Van Ngo Laymann, die das wunderbare Teehaus Artee in der Siebensterngasse führt, in die Tradition der Teemeditation eingeführt und durfte bei ihr – neben vielen anderen Köstlichkeiten – einen herrlichen kalt angesetzten Bio-Sencha genießen.
Die Zubereitung könnte kaum einfacher sein – ein Esslöffel Bio-Sencha wird in eine Kanne gegeben, mit einem halben Liter Wasser aufgegossen und über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Morgen erwartet mich ein samtig weicher kühler Eistee, der mir pur schon hervorragend schmeckt – für die Optik ist eine Scheibe Orange oder Zitrone eine schöne Ergänzung und bringt noch einen Extra-Frische-Kick. Mein absoluter Sommerfavorit für einen wachen Kopf und ein gutes Körpergefühl.
3. Tausendundeine Nacht
Trotzdem – es darf auch einmal Kaffee sein bei mir … die Dosis macht das Gift, und ein doppelter Espresso am Tag ist mein tägliches Genussmittel. Bei Temperaturen über dreißig Grad will er mir dann aber nicht mehr so gut schmecken – und so ließ ich mich von der Grüntee-Variation von Hue van Ngo Laymann zu dem Experiment leiten, den Kaffee genauso anzusetzen.
Gesagt, getan – und hier meine Empfehlung für einen Cold Brew à la Lady Bluem:
Einen Esslöffel gemahlenen Bio-Kaffee in ein French-Press-Kännchen geben (gibt es übrigens in mehreren Größen bei IKEA – eine sinnvolle Investition!) und mit einem halben Liter Wasser aufgießen. Achtung: Jetzt noch nicht den Deckel runterdrücken, sondern über Nacht stehen lassen. Erst am nächsten Morgen den Sud mit der Hebeltechnik vom kalt gebrauten Kaffee sauber trennen.
Für bessere Verträglichkeit des Kaffees eine Prise von Aladin’s Kaffeegewürz von Sonnentor oder der Mocca Mix von Babettes dazugeben oder auch einfach ein oder zwei Kardamomkapseln – natürlich in Bio-Qualität – mit einweichen. Ich liebe den orientalischen Touch und finde, es bereichert die Kaffeeerfahrung um einen Traum aus tausendundeiner Nacht.