Kintsugi: Ein Deko-Trend der besonderen Art
Kintsugi ist eine ganz wundervolle Form der achtsamen Reparatur von zerbrochener Keramik. So funktioniert der schöne Deko-Trend aus Japan.
Deine Lieblingstasse ist dir leider aus der Hand gerutscht und am Boden in viele Scherben zersprungen? Das ist jetzt kein Grund mehr, sich von der liebsten Tasse zu verabschieden und sie in den Müll zu werfen. Denn wir können sie dank Kintsugi reparieren und weiterhin viel Freude an der Tasse haben. Kintsugi-Fans sagen sogar, dass die Keramiken nach dem DIY-Trend noch schöner sind als zuvor.
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Schöne Deko basteln mit Kintsugi
Bei Kintsugi handelt es sich um eine traditionelle Technik der Keramikreparatur, die schon seit dem 15. Jahrhundert in Japan perfektioniert wird. Es werden auseinandergebrochene und gesprungene Keramiken wieder zusammengefügt – doch die Bruchlinien werden nicht versteckt, sondern extra hervorgehoben.
Dafür wird auf die Bruchstellen ein japanischer Lack in mehreren Schichten aufgetragen, mit goldenen oder silbernen Pigmenten bestäubt und abschließend poliert. Am Ende leuchten die Bruchlinien in Gold oder Silber und geben der wiederhergestellten Keramik einen ganz besonderen Charme.
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Kintsugi selber machen
Die traditionelle japanische Kintsugi-Methode braucht viele Stunden und Tage und ist sehr aufwendig, doch für Amateure gibt es zum Glück einfachere Methoden.
Wichtig ist, dass die wesentlichen Scherben der Keramik alle noch vorhanden sind, kleine Splitter können mit dem Klebstoff ausgeglichen werden. Die Bruchkanten sollten staubfrei, sauber und trocken sein – nur so hält der Kleber richtig. Die Scherben werden einfach nach und nach zusammengeklebt, am besten trägt man dabei Handschuhe.
Im Handel sind mittlerweile zahlreiche Kintsugi-Kits erhältlich, in denen bereits der Kleber Gold eingefärbt ist. Das macht die Sache um vieles einfacher, denn hier muss nicht mehr mit Blattgold oder goldenen Pigmenten hantiert werden. Nach dem Trocknen lassen sich die überschüssigen Reste des goldenen Klebers einfach entfernen.
Eine weitere Möglichkeit: Die Scherben können auch mit Superkleber oder Porzellankleber zusammengeklebt werden. Wenn alles gut getrocknet ist, können die geklebten Linien mit einem feinen Pinsel und wasserfester Goldfarbe bemalt werden.
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Die Philosophie übertragen
Die mit Kintsugi bearbeiteten Schüsseln, Teller und Tassen sehen so einzigartig und schön aus, dass man am liebsten etwas zerbrechen würde, um die Technik ausprobieren zu können. Das entspricht allerdings nicht der wahren Kintsugi-Philosophie. Der Tradition nach sollte sie nur zum Einsatz kommen, wenn etwas unabsichtlich zerbrochen wurde.
Denn Kintsugi ist vor allem auch eine Lebenseinstellung. Es geht darum, die rissigen, kaputten Objekte nicht mit Geringschätzung zu betrachten – denn die einzigartigen Risse machen die Keramik noch schöner und so besonders.
Für uns bedeutet das: Risse und Verletzungen im Leben müssen nicht versteckt werden, denn sie machen uns zu dem, was wir heute sind. Vielmehr sollten wir sie öfter in goldenem Licht sehen und sie in unserer Geschichte hervorheben.
Kintsugi möchte der Welt beweisen, dass Vollständigkeit, Symmetrie und Reinheit keine Voraussetzungen für Schönheit sind. Die Technik will auch keineswegs die Unversehrtheit und den Zustand vor dem Bruch wiederherstellen. Das Augenmerk liegt ganz bewusst auf dem Mangel, auf den Fehlern. Denn nur durch diese kommt der wahre Charakter hervor.