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Wer sich an den asiatischen Lehren orientiert, muss tapfer sein:

Wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist und der letzte Stern verschwunden ist …, wenn sich Tag und Nacht verbinden …

Diese Übergangszeit (in Sanskrit: Sandhya), wird in den indischen Schriften als beste Zeit für spirituelle Praxis erwähnt. Vor allem am Morgen, nach der stillen Zeit im Schlaf, ist der Geist noch klar und unbewegt von den Aktivitäten des Tages. Auch nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin oder des Ayurveda sind in den frühen Morgenstunden die besten Voraussetzungen für die Meditation gegeben. Diese besagen, dass sich die Funktionen in unserem Körper nach der inneren Uhr orientieren. So werden ab ca. fünf Uhr unsere Organe aktiv und der Energiefluss mobilisiert.

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Bevor jetzt alle Morgenmuffel (ich bin selbst einer) aufhören zu lesen: Das Wichtigste ist, der persönlichen Geistespflege einen fixen Platz im Tagesablauf zu geben, so wie dem Zähneputzen, dem Duschen und dem Zubettgehen. So wird die Geistespflege zur wohltuenden Routine, auf die man nicht mehr verzichten möchte.

Was für Meditation am Morgen spricht

In der Früh meditieren? Geht sich nicht aus!“, könnte vielleicht dein Gedanke sein. Bei den meisten Menschen ist der Morgen zeitlich knapp kalkuliert. Aber vielleicht lässt sich zum Beispiel eine andere Aktivität auf später verschieben?

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In meinen Anfangszeiten habe ich zum Beispiel meinen morgendlichen Handy-Check gecancelt. Stattdessen nutzte ich diese zehn Minuten für die stille Innenschau. Und ich kann bis heute ganz entspannt feststellen: Ich habe dadurch absolut nichts versäumt.

Bild: Terry Tan de Hao/Unsplash

Im Gegenteil: Durch die tägliche Meditation am Morgen werde ich noch immer reichlich belohnt: Mit dem frischen morgendlichen Geist ist es viel einfacher, in die Konzentration für die Innenschau zu kommen und ihn zu formen. Denn wird der Geist schon morgens auf den Ruhe- und Klarheitsmodus eingestellt, ziehen sich diese heilsamen Qualitäten durch den ganzen Tag.

Mittlerweile ist es eine so wunderbare Bereicherung für mein Leben geworden, dass ich eine Stunde früher aufstehe, um genügend Zeit für meine Praxis zu haben.

Übrigens: Eine Studie der Kentucky University hat bewiesen, dass regelmäßiges Meditieren den Schlafbedarf verringert. Das kann ich bestätigen.

Was für Meditation am Abend spricht

Wenn es sich am Morgen gar nicht einrichten lässt, ist auch der Abend eine Variante, um Geistespflege zu betreiben. Hier wäre wieder Sandhya – diesmal der Übergang vom Tag zur Nacht – der ideale Zeitpunkt.

Bild: Darius Bashar/Unsplash

Aber das Wichtigste ist, überhaupt mal ein Zeitfenster zu finden, an dem es sich einfach einrichten lässt, regelmäßig zu meditieren. Überlege dabei, wie oft du Abendtermine hast, ob du spät von der Arbeit kommst, wie lange die Familytime dauert etc. – und ob du anschließend nur noch müde ins Bett fällst. Also die Frage ist: Wie realistisch ist es, abends noch ausreichend Energie und Muße für eine Meditationseinheit zu haben?

Was für Meditation tagsüber spricht

Wenn du regelmäßig meditierst, kannst du ganz einfach zwischendurch kurze Meditationseinheiten während des Tages einbauen: Im Auto (im Stau), in der U-Bahn (anstelle des Blicks auf das Handy), am WC (dem berühmten Ort der Stille). Post-its am Schreibtisch, Reminder im Terminkalender, auf dem Startbildschirm am Handy oder auch ein Meditations-Buddy im Büro helfen dir dabei, nicht darauf zu vergessen.

Ein kleiner Ruhe- und Klarheitsrefresh zwischendurch ist immer ein wunderbares Geschenk an dich selbst.

Dann bleibt wohl nur noch die Frage: Wann ist bei dir die beste Zeit?
Hier kannst du nachlesen, wo: