Wie berechne ich Schwangerschaftswochen richtig?
Eine Schwangerschaft dauert neun Monate, so viel ist klar. Aber wie berechnen sich die Schwangerschaftwochen genau? Und was bedeuten Angaben wie +2 oder +3?
Wer schwanger ist, lernt ständig dazu. Wie in einem Club mit lauter Eingeweihten lernen wir, was Mekonium und Eipollösung bedeuten, erfahren, dass sich unser Bauch und unsere Schuhgröße verändern kann und bekommen einen Mutter-Kind-Pass ausgehändigt, worin der Gynäkologe oder die Gynäkologin die Schwangerschaftswochen berechnen.
In diesem Dokument wird die Schwangerschaft und später auch die Entwicklung des Kindes ganz genau dokumentiert. Die Schwangerschaftswochen (kurz: SSW) werden übrigens eingetragen mit „+2“, „+3“ etc. Das sorgt bei vielen Frauen erst einmal für Verwirrung. Denn wieso werden auch die Tage gezählt - und warum steht so etwas wie „7+2“ vermerkt, obwohl die Schwangerschaft erst vor zwei Wochen festgestellt wurde? Beides ist schnell erklärt.
Wann fange ich mit dem Berechnen der Schwangerschaftswochen an?
Rein rechnerisch beginnt die Schwangerschaft bereits mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Was auf den ersten Blick unlogisch erscheint, ergibt durchaus Sinn: Schließlich beginnt mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung ein neuer Zyklus. Und kommt es im neuen Zyklus zu einer Befruchtung, beginnt somit schon die Schwangerschaft. Auch wenn bis zu deren Nachweisbarkeit noch rund zwei Wochen vergehen können.
Frauen, die eine Schwangerschaft durch Ausbleiben der Periode feststellen, sind somit rechnerisch schon in der 5. Schwangerschaftswoche, obwohl sie es vielleicht erst seit einem Tag wissen.
Schwangerschaftswochen: Wieso werden die Tage einzeln gezählt?
Vor allem, weil jeder Tag im Bauch der Mutter wichtig für die Entwicklung des Ungeborenen ist. Gerade bei Frühchen ist es von großer Bedeutung genau zu wissen, wie viele Wochen und Tage die Kleinen zu früh auf die Welt gekommen sind. So macht es etwa einen großen Unterschied ob dein Baby mit „34+0“ oder „34+6“ auf die Welt kommt. Denn: Mit Vollendung der 35. SSW ist die Lungenreifung abgeschlossen und das Baby kann selbstständig atmen. Wüssten die entbindenden Ärztinnen und Ärzte nicht, ob eine Frau am Anfang oder Ende einer bestimmten SSW stehst, könnte das schwerwiegende Folgen fürs Baby haben.
Schwangerschaftswochen berechnen: Ein Beispiel
Zum besseren Verständnis der Zählweise noch ein Beispiel: „16+0“ würde bedeuten, du bist seit genau 16 Wochen schwanger bist. „16+1“, dass du seit 16 Wochen + 1 Tag schwanger bis. Gleichzeitig würdest du mit „16+1“ auch in die 17. Schwangerschaftswoche starten.
Wer seine Schwangerschaft immer im Blick haben und genau wissen möchte, wann das Ungeborene wie groß ist und wie es sich entwickelt, kann auf Schwangerschafts-Apps wie Schwangerschaft+ (für Apple und Android) und Sprout (für Apple und Android) zurückgreifen. Sie versorgen Schwangere mit Tipps und Informationen zu jeder Schwangerschaftsphase. Bei der kostenlosen App Sprout gibt es auch Checklisten für Krankenhaustasche und Baby-Erstaustattung. Bei Schwangerschaft+ kann man die Entwicklung des Fötus in interaktiven 3D-Modelle begleiten.
Was tut in welchem Schwangerschaftsabschnitt besonders gut?
Grob wird die Schwangerschaft in drei Trimester geteilt, in jedem dieser Abschnitte gibt es unterschiedliche körperliche Bedürfnisse. Und die sind natürlich bei jeder Schwangeren individuell. Dennoch lassen sich diese allgemeinen Empfehlungen aussprechen:
Erstes Trimester: 3. bis 13. Schwangerschaftswoche
Es ist meist von Müdigkeit geprägt, auch tritt in dieser Zeit oft die klassische Schwangerschaftsübelkeit auf. Im ersten Trimester ist es wichtig, sich viel Ruhe und Schlaf zu gönnen.
Zweites Trimester: 14. bis 27. Schwangerschaftswoche
In dieser Zeit entwickelt sich das Baby rasant und das Bauch kann schnell größer werden. Um Dehnungsstreifen vorzubeugen, am besten den wachsenden Bauch täglich einölen. Sehr gut eignen sich Mandel- und Arganöl, denn sie sind reich am Hautbarriere-stärkenden Vitamin E.
Drittes Trimester: 28. bis 40. Schwangerschaftswoche
Hier legt das Ungeborene noch einmal ordentlich an Gewicht zu und die Geburt rückt immer näher. Wer starke Wassereinlagerungen hat, sollte die Füße so oft wie möglich hochlagern, auch Fußmassagen sind jetzt eine Wohltat.