„Natürliche Schönmacher“ - Tag 4: Aroma-Öle richtig verwenden
Ätherische Öle lassen auch selbst gemachte Kosmetik wunderbar duften. Aber sie haben auch starke Wirkung auf Körper und Geist. Diese 6 Dinge solltest du vor der Anwendung wissen.
Wusstest du, dass aromatisch duftende Kräuter und Pflanzen bei unseren Ahnen als Vermittler zwischen der Erde und den Göttern galten – aufgrund ihres flüchtigen Dufts, der zum Himmel strebt? In vielen Kulturen wurden sie auch benutzt, um Dämonen oder böse Geister zu vertreiben.
Deine heutige Aufgabe dient nicht dazu, Ghostbusting zu betreiben. Wir verjagen maximal unliebsame Bakterien auf der Haut mit diesem Rezept.
Deine Challenge: Pflegendes Handhygiene-Spray
Du brauchst:
1 Sprühflasche mit 100 ml Fassungsvermögen
30 ml Alkohol (z.B. hochprozentigen Wodka oder Alkohol aus der Apotheke)
30 ml destilliertes Wasser
30 ml Jojobaöl oder Mandelöl
10 Tropfen Lavendelöl
5 Tropfen Rosmarinöl (wirkt durchblutungsfördernd, gut gegen kalte Hände)
5 Tropfen Rosenöl
Bei den Düften gilt: Du kannst jede Mischung anwenden, die dir gefällt – achte aber darauf, dass die Dosierung von 20 Tropfen nicht überschritten wird, denn ätherische Öle sind hochkonzentrierte Substanzen und können zu Hautreizungen führen.
Anleitung:
Gib alle Zutaten in eine Sprühflasche und schüttle den Inhalt vor jeder Anwendung ein paar Mal gut durch, damit sich Öl, Wasser, Alkohol und die Duftstoffe gut verbinden können. Auf Hände sprühen, kurz antrocknen lassen. Den Ölfilm sanft einmassieren.
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6 Dinge, die du zu ätherischen Ölen wissen musst
Eine Überdosierung kann zur Folge haben, dass du dir selbst oder deinen Lieben mehr schadest, als es dir nutzt.
1. Ätherische Öle immer verdünnen
… und niemals pur verwenden! Weil Aromaöle nicht wasserlöslich sind, müssen sie stets mit Fett, Öl, Alkohol, Hydrolat oder Aloe Vera Gel verdünnt werden. Dabei beruft man sich auf die sogenannte Arndt-Schulze-Regel, die besagt, dass schwache Reize die Lebensenergie entfachen. Starke Reize jedoch bewirken genau das Gegenteil.
Bei Verwendung von ätherischen Ölen zur Körperpflege wird eine niedrige Dosierung von 0,5 bis 1% empfohlen.
Das heißt, für die tägliche Hautpflege und großflächige Anwendungen sollten die ätherischen Öle den Wert von 1 % nicht überschreiten, um Hautreizungen oder allergische Reaktionen zu vermeiden.
Wie berechne ich den Prozentsatz?
1 % = 2 Tropfen ätherisches Öl auf 10 ml Trägersubstanz (z.B. fettes Pflanzenöl, Alkohol, Hydrolat, neutrales Duschgel oder Aloe Vera Gel)
0,5 % = 1 Tropfen ätherisches Öl auf 10 ml Trägersubstanz
2. Lerne die Wirkung deiner Lieblingsöle genau kennen
Nur weil ein Öl gut riecht, heißt es noch nicht, dass es auch eine ideale Zutat für einen natürlichen Schönmacher ist.
Bergamotteöl kann z.B. bei Menschen, die zu Hyperpigmentierung neigen, die dunklen Hautflecken verstärken.
Zitrusöle generell – also Bergamotte, Grapefruit, Zitronenöl – erhöhen kurzzeitig die Photosensitivität. Das heißt, deine Haut wird empfindlicher für UV-Strahlung. Deshalb sollten Zitrusöle bei der Tagespflege möglichst sparsam bzw. gar nicht eingesetzt werden.
Zimt, Schwarzer Pfeffer und Thymian gelten als „heiße“ Öle, die ein warmes oder sogar brennendes Gefühl auf der Haut verursachen können. Sie sind bei Winterhandcremes in Maßen okay, im Sommer wären sie aber zu durchblutungsfördernd. Dennoch können sie wunderbare Helfer sein, um Verspannungen zu lösen.
Rosenöl wirkt hautberuhigend
Teebaumöl kann vor allem bei Hautunreinheiten Linderung verschaffen.
Ein umfassende und studienbasierte Datenbank zu ätherischen Ölen und ihrer Wirkung findest du bei: aromainfo-datenbank.com (Zugang 24-Stunden lang gratis, danach wird ein Abo erforderlich). Oder du besorgst dir ein Nachschlagewerk zu ätherischen Ölen in Buchform.
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3. Öle korrekt aufbewahren
Luft, Sonnenlicht und Außentemperatur verändern die Öle und ihre Düfte – und das nie zum Besten. Daher Verschluss stets gut geschlossen halten, vor Hitze und Sonne schützen und in dunklen Glasfläschchen aufbewahren, denn die Öle sind durchaus stark und können mitunter Plastik auflösen.
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4. Keine ätherischen Öle verwenden, wenn …
… du schwanger bist, unter Asthma und Epilepsie leidest oder sensible Haut hast. Auch bei Kindern sollte auf ätherische Öle verzichtet werden bzw. Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden.
Schwangerschaft und Stillzeit: Vorsicht ist besonders bei weihnachtlich duftenden Ölen geboten, z.B. Zimt, Sternanis, Gewürznelke, ), denn diese können die Wehentätigkeit anregen.
Asthmatiker: Bitte Rosmarin, Eukalyptus, und Kampfer bitte meiden, da sie Krämpfe in den Bronchien auslösen können.
Epileptiker: Vorsicht bei Pfefferminze, Ackerminze und Kampfer, die das Nervensystem bei Epilepsie gegenteilig beeinflussen können.
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5. So erkennst du gute Qualität
„Das hochwertigste Öl ist immer das zu 100 Prozent naturbelassene“, erklärt Ingrid Karner, diplomierte Aromapraktikerin aus Graz. Deshalb auf die Packung schauen und nach diesen Formulierungen Ausschau halten: „100 % naturreines/echtes ätherisches Öl“ und „zur Aromapflege/Aromatherapie geeignet“.
Der Preis alleine ist kein Qualitätskriterium, denn ist ein Öl teurer heißt das nicht automatisch, dass mehr Pflanzenmaterial drinsteckt. „Für ein Kilo Melissenöl braucht man bis zu 10.000 Kilo Melissenkraut, bei Eukalyptus hingegen nur 25 Kilo Pflanzenmaterial,“ so Karner. Also immer auf die Bezeichnungen achten.
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6. Öle auf nicht mehr als 55 Grad Celsius erhitzen
Als Faustregel kann man sich merken: Ätherische Öle sollten nur in lauwarme Creme- oder Ölmischungen gerührt werden, damit die chemischen Verbindungen nicht aufbrechen.
Zwar hat jedes Öl einen anderen Flammpunkt. Das ist die Temperatur, bei der das Öl zu verdampfen und verdunsten anfängt: Bei Grapefruit ist das 45 Grad, bei Pfefferminze unter 60 Grad, Lavendel 70 Grad, aber mit „lauwarm“ bist du auf der sicheren Seite.
Rühre in deinen selbst gemachten Schönmachern die ätherischen Öle immer gut ein, damit sich alles schön verbinden kann.