„D.I.Y.“ – Tag 5: Weniger Müll dank deiner Kreativität
Heute lernen wir, mit welchen Do-it-Yourself-Ideen dein Haushalt im Handumdrehen umweltfreundlicher wird.
„Müll“ kreativ weiterverwenden
Die meisten denken beim Selbermachen erst mal an dekorative Dinge. An ein Windlicht, Wandschmuck, umgearbeitete Kleidung. Deine Kreativität lässt sich aber auch für Helfer nutzen, die den Haushalt umweltfreundlicher gestalten und dich langfristig weniger Müll produzieren lassen.
Und das Ganze kann oft aus Dingen hergestellt werden, die sonst im Müll landen würden, wie Lorraine Wenzel, Obfrau von „Zero Waste Austria“, weiß: „Bevor man Dinge wegwirft, ist es wichtig, noch mal zu überlegen: Was ließe sich damit noch machen? Vor allem in der Küche geht sehr viel verloren. Ich denke da z. B. an Zitrusfrüchte, die großes Potenzial zur Weiterverwertung haben. Die Schalen lassen sich als Kalklöser, zur Herstellung von Allzweckreinigern oder zum Backen verwenden.“
Bevor man Dinge wegwirft, sollte man sich noch mal überlegen, was sich damit noch machen ließe.
Wenzel weiter: „Auch Klopapierrollen oder Kerzenreste sind vielseitig einsetzbar: Die Papierrollen eignen sich gut als Verpackungen oder als Bastelspiele für Kinder. Wachsreste wiederum kann man sehr einfach einschmelzen und daraus neue Kerzen gießen.“
Für Wenzel geht’s bei „Do it Yourself“ nicht nur um den Aspekt der Wiederverwertung. „Es hilft auch, sich bewusst zu machen: Was ist denn in Haushaltsreinigern oder in meinen Pflegeprodukten eigentlich drin? Wenn man realisiert, dass sich z. B. ein Deo aus nur zwei Zutaten, nämlich Kokosöl und Natron, ganz leicht selbst herstellen lässt, kommt man automatisch zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen.“
Bevor wir Ideen zu D.I.Y.-Projekten für Haus und Garten vorstellen, hier die heutige Aufgabe – die angesichts des nahenden Osterfestes genau passend kommt.
Deine Challenge: Osterblüten-Deko aus Eierkartons
Mit dieser Idee dekorierst du den Osterstrauch oder Zweige in der Vase absolut umweltfreundlich.
Du brauchst:
1 Schere
1–2 leere Eierkartons
1–2 Meter farbiges Garn, Spagat oder Wolle
buntes Seidenpapier (z. B. aus altem Verpackungsmaterial)
So geht’s:
Zerteile den Eierkarton in seine Einzelteile. Benutze dafür die Schere oder deine Hände, bis nur die spitzen Hütchen, die zur Trennung der Eier im Karton dienen, übrig sind. Auf diese Hütchen haben wir es abgesehen, denn daraus machen wir die Osterblüten.
Schneide die Hütchen in Form einer hängenden Blüte zurecht. Das heißt: Das obere Ende (= das spitze Ende) bleibt unangetastet. Du rundest nur den unteren Teil entsprechend ab, sodass der Anschein von Blütenblättern entsteht. Jetzt hast du den äußeren Blütenteil.
Für die Innenblüten verwenden wir buntes Papier, z. B. Seidenpapier. Schneide ca. 5 x 10 cm große Streifen zurecht und falte diese Streifen ziehharmonikaartig. Knicke deine fertigen Ziehharmonikas in der Mitte und fixiere die Knickstellen mit einem Knoten deiner Schnur (jede Schnur sollte ca. 20 cm lang sein). Das lange Ende der Schnur wird durch das obere Ende des Hütchens nach außen gezogen, sodass deine Blüten aufgehängt werden können. Fertig!
Die Foto-Anleitung findest du hier:
Das war doch einfach, oder? Ebenso einfach sind die Selbermach-Ideen, die wir hier zeigen, um deinen Haushalt künftig ein bisschen umweltfreundlicher zu gestalten.
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D.I.Y.-IDEEN FÜR KÜCHE & HAUSHALT
Zero-Waste-Haushaltsreiniger selbst herstellen
„Die Zutaten hat man meist ohnehin daheim“, so Lorraine Wenzel. „Es braucht Natron, Zitronensäure bzw. Zitronensaft, Essig und Alkohol. Damit kann man vom Fensterputzmittel bis zum Bodenreiniger alles herstellen.“ Hier findest du die carpe diem-Anleitung für einen Orangenreiniger, der die Oberflächen zum Glänzen bringt und lediglich aus Essig und Orangenschalen besteht.
Bienenwachstücher selbst machen
Bienenwachstücher funktionieren wie Frischhaltefolie. Du kannst damit Speisen abdecken. Genauso lassen sich aber auch Obst und Gemüse darin einwickeln. Die gewachste Oberfläche wird ganz einfach mit warmem Wasser gereinigt und kann bis zu einem Jahr lang wiederverwendet werden.
„Alles, was man zur Herstellung von Bienenwachstüchern braucht, sind Bienenwachs, ein Bügeleisen und alte Baumwollstoffe – also keine synthetischen Materialien“, so „Zero Waste Austria“-Obfrau Lorraine Wenzel.
Eine Anleitung (die Tücher sind auch eine fabelhafte Geschenkidee) findest du hier bei carpe diem.
Wollbälle statt Trocknertücher
Hast du Reste von naturbelassener Wolle oder unbehandeltem Wollvlies zu Hause? Wunderbar! Dann wickle das Ganze zu festen Knäueln.
Gib jedes Knäuel in einen alten Nylonstrumpf, mache einen festen Knoten am Ende und stecke die Bälle mit der normalen 40-Grad- oder 60-Grad-Wäsche in die Waschmaschine.
Durch das Waschen verfilzt die Wolle. Der Nylonstrumpf kann nun entfernt werden, und deine Wollbälle sind einsatzbereit. Ihr Vorteil: Sie nehmen im Trockner die Feuchtigkeit aus der Wäsche auf und trennen konstant die Kleidung, was diese weicher macht. Obendrein ziehen sie auch Tierhaare an. Nach ca. 100 Trockengängen ist jedoch Schluss, dann sollten sie ausgetauscht werden.
Schrubber-Putzschwamm aus Paketschnur häkeln
Du kannst in den Grundzügen häkeln? Dann mach dir doch deine Putzschwämme selbst. Lorraine Wenzel weiß: „Nimmt man ein festeres Garn, kann man damit Metall-Topfschrubber ersetzen. Alte T-Shirts, Handtücher und Bettlaken lassen sich wiederum zu Putzlappen zusammenschneiden.“
Vogelfutterlabstellen selber machen
Futterstellen erfreuen unsere gefiederten Freunde nicht nur im Winter. Nimm z. B. 500 Gramm Kokosfett und erwärme dieses, bis es flüssig ist. Außerdem brauchst du ca. 10 kleine Muffin- oder Pralinenformen (mit Silikonförmchen klappt das spätere Herauslösen der Kern-Fett-Mischung am leichtesten).
Fülle in die Formen einen Mix aus Hirsesamen, Rosinen, Sonnenblumenkernen, naturbelassenen und gehackten Erdnüssen sowie getrockneten Apfelschalen. Arbeite auch gleich eine Schnur zum Aufhängen ein und gieße das Kokosöl ein.
Sobald das Fett ausgehärtet ist, löse die Vogellabstellen aus den Förmchen und hänge sie in Bäumen, Sträuchern oder auf deinem Balkon auf. „Man kann auch einen Apfel oder einen Zweig dazubinden, dann sieht es noch hübscher aus“, so „Zero Waste Austria“-Obfrau Lorraine Wenzel.
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D.I.Y.-IDEEN FÜR DAS BADEZIMMER
Deo aus Kokosöl und Natron
Natron wirkt leicht basisch: Es dämmt die Bakterien unter den Achseln ein und hilft, Schweißgeruch zu neutralisieren. Gemeinsam mit Kokosöl entsteht daraus ein pflegendes Deo. Hier findest du eine Anleitung von carpe diem für eine herrlich duftende Deocreme mit Natron, Zitronenöl und Salbei obendrauf.
Doppelseitige „Watte“-Pads
Du hast eine Nähmaschine? Perfekt! „Aus einem guten Baumwollstoff und einem alten Handtuch lassen sich waschbare Abschminkpads nähen“, so Lorraine Wenzel. „Die Handtuchseite ist dann die festere Seite, die Baumwolle stellt die weiche Seite der Pads dar.“
Hinweis: Verwende für dieses Projekt keinen weißen Stoff, denn es kann immer sein, dass die Make-up-Reste beim Waschen nicht komplett rausgehen.
3. Duftendes Körperpeeling aus Zucker und Zimt
Auch nett als Geschenkidee: Verrühre warmes Kokosöl mit Zucker, etwas Zimt und ein paar Tropfen ätherischem Öl – et voilà, schon hast du ein herrlich duftendes Body-Peeling ganz ohne Mikroplastik. Die genaue Anleitung von carpe diem findest du hier.
Unsere Expertin:
Lorraine Wenzel ist Obfrau und CEO von „Zero Waste Austria“ – einem Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Bewusstsein für die Schonung von Ressourcen zu schaffen. Neben kostenloser Bewusstseinsbildung auf den Online-Kanälen des Vereins und für Schulen werden auch Workshops, Beratungen und Projekte mit (und für) Unternehmen umgesetzt. Mehr Infos: www.zerowasteaustria.at