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Kein Wunder, ist doch das limbische System, die „Kommandozentrale der Gefühle“ im Gehirn, bei der Verarbeitung von Düften maßgeblich beteiligt. Es steht in direkter Verbindung zur Nase. Sogar ein eigenes Geruchsgedächtnis existiert.

Riechen lernt der Mensch bereits im Mutterleib. Unser olfaktorisches System kann eine Milliarde Gerüche voneinander unterscheiden, rund um die Uhr, selbst während des Schlafs.

Düfte können Auslöser für Sympathie und Antipathie sein, das Sozial- und Sexualverhalten steuern und als chemische Kommunikationsmittel dienen. So muss, bevor uns Geist und Seele eines Menschen faszinieren können, dieser erst einmal unsere Nase betören“, schreibt der deutsche Geruchsforscher Hanns Hatt.

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Was beim Riechen passiert

Die Nase ist dabei nur das Tor bzw. die Straße zu jenem Ort, wo das Riechen stattfindet: die Riechschleimhaut. Die wiederum kann man sich wie eine Art „Teppich“ in der Nasenhöhle vorstellen, in den Millionen Riechneuronen eingebettet sind. Diese Zellen sind für die Wahrnehmung eines Geruchs zuständig.

Mann riecht an Rose

Bild: Andi Rieger/Unsplash

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Der Riechkolben ist die erste Stelle, an der Duft-Informationen verarbeitet werden. Von dort aus gelangen sie ins Gehirn. „Diese Informationen gehen in Sekundenbruchteilen an Zwischenhirn, Mittelhirn und andere Gehirnareale, wo sie dann entsprechend wirken“, erklärt Lungenfacharzt Wolfgang Steflitsch von der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege. Das ist dann jener Moment, an dem wir einen Duft wahrnehmen, ihn als angenehm oder unangenehm bewerten – den Geruch „fühlen.“

Warum wir Gerüche fühlen können

Wer riecht, reizt dabei auch den Trigeminusnerv, den fünften Hirnnerv. Er fungiert als „Tastsinn“ der Nase, seine Nervenenden liegen in der Nasenschleimhaut, wo er für Empfindungen wie Kälte, Schmerz, Druck, Wärme oder Irritationen zuständig ist. Durch ihn gewinnt mancher Duft erst an Charakter, wodurch wir ihn als scharf, kühlend oder beißend empfinden. Schnuppern wir zum Beispiel Pfefferminze, ist es der Trigeminusnerv, der dieses gewisse Etwas in der Nase erzeugt, ein Gefühl von Schärfe, von Stechen, aber auch von Leichtigkeit und Befreiung.

Hand greift nach Lavendel

Bild: Jodoin/Unsplash