Wie du heimische Betriebe unterstützen kannst
Stell dir vor es gibt eine Krise und du unterstützt kleine heimische Betriebe statt internationaler Konzerne. Nunu Kaller zeigt vor, wie es geht.
Diese Frau hatte eine Mission: Nachhaltigkeitsexpertin und Autorin („Fuck Beauty“, Verlag Kiepenheuer & Witsch) Nunu Kaller will gerade jetzt unseren Blick dafür schärfen, was wirklich wichtig ist: unser Konsumverhalten.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat die leidenschaftliche Weltverbesserin ihre Website in eine Liste des bewussten und nachhaltigen Konsums verwandelt.
Lokal statt international kaufen
Auf www.nunukaller.com findet man über 4200 österreichische (Online-)Shops für jeden Anlass. Tendenz stark steigend.
Nunu meint dazu: „60 Prozent der Wirtschaft dieses Landes besteht aus Kleinunternehmen und Einzelunternehmen. Da sind Menschen dabei, die durch die Ladenschließungen jetzt massive Probleme haben. Nun bei ihnen zu konsumieren und nicht beim globalen Internetriesen – sei es einer aus den USA oder einer aus China, völlig egal – bedeutet, ihnen finanziell zu helfen, aber auch dafür zu sorgen, dass die Steuern im Land bleiben und so unser Sozialsystem und Gesundheitssystem abfedern.“
„Wie das Gute im Menschen einen Boom erlebt“
Die Dankbarkeit der Unternehmen ist riesig. Die Nachfrage wächst ebenso, und in den sozialen Medien wird die Initiative zu Recht gefeiert.
„Inzwischen arbeiten mit mir 12 Leute an der Website – ein Programmierer und zehn Freunde und Freundinnen helfen beim Überprüfen und Freischalten der Beiträge. Wir arbeiten remote und tauschen uns via gemeinsamer Chatgruppe aus. So arbeiten wir Eintrag für Eintrag durch und überprüfen die Richtigkeit der Angaben. Es gibt inzwischen über 4200 Beiträge und täglich werden es hunderte mehr“, verrät die Publizistin und Bloggerin.
Gemeinsam handeln
Eine der vielen Unternehmerinnen, die in schweren Zeiten davon profitieren, ist Petra von Wiener Label – ein „grüner Multistore mit Online-Shop und Fokus auf bewussten Konsum.
Sie meint: „Das ist die beste Unterstützung, die es geben kann. Natürlich ist es mit mehr Aufwand verbunden, seine Produkte nicht beim großen Shopping-Riesen zu kaufen, sondern vereinzelt in Online- oder Offline-Shops.
Produkte sollten gerade jetzt lokal gekauft werden. Es gibt unzählige Ladengeschäfte, die auch einen Onlineshop haben. Die Frage ist nur, ob man seine Gewohnheiten ändern möchte. Bekommen die kleinen Shops und Brands keine Bestellungen, fließt das Geld nicht ins Land, und die Wirtschaft wird von innen heraus zerstört. Wir müssen gemeinsam handeln, ein Solidaritätsgefühl entwickeln. Und das spürt man gerade auch vermehrt.“
Nunus Liste
Der Beweis dafür? „Wir bekommen jetzt mehr Bestellungen. Die Menschen schreiben uns sogar, dass sie uns auf Nunus Liste gefunden haben. Das freut uns, und wir hoffen, dass viele andere Brands das auch spüren“, erzählt Petra.
Vom Bienenwachstuch zur Brotdose
Dem kann sich Elisabeth Hofhans von Servus am Marktplatz nur anschließen – auf dieser Plattform dreht sich alles um hochwertiges Handwerk aus der Region, persönlich gefertigt und mit Liebe ausgesucht: „Es sind tausend Fragen, die uns in diesen Tagen begleiten.
Besonders für die kleinen Handwerksbetriebe, die auf unbestimmte Zeit ihre Geschäfte schließen mussten. Umso erfreulicher ist es, dass wir eine große Welle der Solidarität für genau diese Betriebe sehen. Nunus Initiative inspiriert, auch und gerade jetzt, positiv zu denken, die Schönheit unserer Heimat zu schätzen und zu schützen, auf uns und unsere Nächsten zu achten. Schauen wir gemeinsam auf unsere regionalen Manufakturen - alles wird gut!“
STELL NUNU KALLER FRAGEN IM LIVE-CHAT! Am Donnerstag, den 2. April steht die Aktivistin für Fragen zur Verfügung – und zwar auf Instagram! Folge uns (@carpediemmagazin) und schau um 13 Uhr in die Storys.