In Partnerschaft mit

Vor Kälte zittern soll Vorteile für uns haben? Und welche! Eisbaden hilft uns, so richtig in Schwung zu kommen und hält uns gesund. Wir haben's ausprobiert!

Eisbaden – wichtige Regeln

An sich ist die Sache simpel: Rein ins Wasser, zittern, raus aus dem Wasser, fertig. Dennoch solltest du ein paar Dinge für deine Sicherheit bedenken.

Anzeige
Anzeige
  1. Nicht alleine eisbaden gehen, besser mit Freunden. Man weiß nie, ob man nicht vielleicht Hilfe braucht.

  2. Nach dem Training oder der Sauna zuerst abkühlen, bevor du ins kalte Wasser steigst (nie springen!).

  3. In Eislöchern nie abtauchen (Strömungen können dich unter der Eis- decke wegtreiben).

  4. Eisbaden nicht als Wettkampf missverstehen. Wenn du müde wirst, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass du es übertrieben hast und dein Adrenalinhaushalt überfordert ist.
    Also: Pause einlegen und langsam wieder ein- und hocharbeiten. Empfohlen wird, vor dem ersten Eisbad mit einem Arzt zu reden, wenn du medizinische Bedenken hast.

So machen es die Profis wie der deutsche Biohacker Andreas Breitfeld:

  1. Langsam (!) rein ins kühle Nass. Und zwar bis zum Kinn, denn auch die Schultern gehören in die Kälte.

  2. Wenn das Zittern richtig losgeht: atmen und möglichst noch ein, zwei Minuten untergetaucht bleiben.

  3. Langsam raus aus dem Wasser, rein ins Handtuch und bis zu zwei Minuten nachzittern.

  4. Wieder zurück ins Wasser. Perfekt wäre, diesen Kreislauf fünfmal zu wiederholen. Aber wer ist schon perfekt?

Anzeige
Anzeige

Aufwärmrunde vor dem Eisbaden

Vor Kältebädern empfiehlt Kältepapst Wim Hof folgende Vorgangsweise: bequeme Sitz- oder Liegeposition finden, entspannen, in aller Ruhe tief einatmen (Bauch wölbt sich nach außen). Dann loslassen, sodass die Luft wie von alleine wieder aus der Lunge fließt. 30- bis 40-mal wiederholen. Wenn du damit durch bist, atmest du ganz entspannt aus, wartest so lange, wie sich das für dich gut anfühlt – und atmest wieder ohne Stress oder Druck ein. Das wiederholst du dreimal und achtest dabei darauf, was sich in deinem Inneren abspielt. Beobachten, nicht beurteilen. Danach sagt dir dein Körper vermutlich eh schon, dass er sich strecken will. Na dann: eine kurze Runde Yoga oder Gymnastik. Jetzt bist du bereit für die Wunder des Kältebadens.

Schritt für Schritt dem Eisbaden näher kommen

Gleich jetzt sofort ins eiskalte Wasser tauchen ist nicht dein Ding? Nun, sagen wir, es ist noch nicht dein Ding, denn du kannst dich zu Hause im Badezimmer in aller Ruhe an die Kälte gewöhnen. Kälte-Expertin Josephine Worseck schlägt vor, erst mal nach jeder warmen Dusche einen kalten Guss zu wagen.

Man startet mit 20 Sekunden und arbeitet sich über die kommenden zwei Wochen Schritt für Schritt auf zwei Minuten hoch. Du wirst staunen, wie schnell sich dein Körper daran gewöhnt. Beim Eisbaden selbst schwören viele übrigens auf Haube, Handschuhe, Socken oder/und Schlapfen. Das soll besonders am Anfang helfen.

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig

Dass man vielleicht eher nicht kurz vor dem Schlafengehen ins Eiswasser steigen sollte, sagt einem der Hausverstand – und auch die Wissenschaft: Dr. Craig Heller von der Stanford University attestiert Kälteübungen sehr positive Effekte vor (und auch während) jener Phasen, in denen man Leistung abliefern will, weil wir den Energie- bzw. Adrenalinkick für uns nachhaltig nützen können. Von ausgiebigen Eis-Treatments nach Trainingseinheiten rät der US-Forscher dezidiert ab. Vor allem auch deshalb, weil Kälte das Muskelwachstum hemmt.

Geschafft! Aber was genau?

Drei Menschen in Badekleidung und mit Haube baden im kalten See

Bild: Sophie Kirchner

Erstens: Gratulation, es ist vollbracht! Du hast dich überwunden, die Kälte zu deiner Freundin gemacht und fühlst dich lebendig wie selten zuvor. Das würde ja schon reichen, aber …

Zweitens: Du hast einen sehr wesentlichen Beitrag für deine Gesundheit geleistet, wissen Kältetrainerinnen wie Josephine Worseck.

Kälte senkt

  • Entzündungswerte,

  • stärkt das Immunsystem,

  • trainiert das Herz-Kreislauf-System,

  • hebt die Stimmung und

  • wandelt schlechtes weißes Fett in gutes braunes Fett um.

Warum ist Letztgenanntes so wichtig? Weißes Fett (Bauch, „Hüftgold“) erhöht das Risiko für Entzündungen, Kreislauferkrankungen und sorgt bei Männern für einen höheren Östrogenspiegel. Braunes Fett bekommt seine Farbe von den darin enthaltenen Mitochondrien. Und das sind die Kraftwerke in unserem Körper, die Quelle unserer Vitalität.