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Oscar Wilde, der Dandy, Exzentriker und Schriftsteller, hat es auf den Punkt gebracht: „Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ Doch nicht jeder sieht Selbstliebe so positiv; oft haftet ihr ein negativer Beigeschmack an. Nach dem Motto: Wer sich selbst und seine Bedürfnisse ins Zentrum stellt, sei egoistisch oder eitel. Gut zu wissen, dass das Gegenteil stimmt: Selbstliebe heißt, in liebevoller und achtsamer Beziehung zu sich selbst zu stehen - und das können wir lernen.

Warum müssen wir Selbstliebe lernen?

Im hektischen Alltag verlieren wir uns manchmal selbst aus den Augen. Räumen allem und jedem Priorität ein. Alles ist wichtig, nur wir selbst nicht. Wer die eigenen Bedürfnisse auf die lange Bank schiebt, kann sich sicher sein: Dort verstauben sie. Doch wenn wir (wieder) lernen, achtsam und liebevoll mit uns selbst umzugehen, profitieren nicht nur wir selbst. Auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen erleben wir dann als bereichernder.

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Melanie Pignitter im Interview über Selbstliebe-Übungen.

Selbstliebe lernen: Strategien für mehr Selbstakzeptanz

Manchmal macht dir das Schicksal ein Geschenk, das wie ein Malheur aussieht. Es liegt an dir, es anzunehmen und deine Zukunft freier und glücklicher zu gestalten. Was du dazu brauchst? „Ein ganzes Fass voll guter Gedanken“, sagt Mentaltrainerin Melanie Pignitter im Interview. Weiterlesen...

Mit 3 Übungen Selbstliebe lernen

Du hast die Liebe zu dir selbst ein wenig aus den Augen verloren? Mit folgenden Übungen findest du sie wieder.

Behandle dich selbst wie einen guten Freund

Mit guten Freunden gehen wir oft wertschätzender um als mit uns selbst. Würdest du deine beste Freundin mit einer heftigen Erkältung ins Büro schicken, oder sie den Einkauf nachhause schleppen lassen? Wohl kaum. Du würdest ihr stattdessen eine Tasse Tee ans Bett bringen und sie liebevoll umsorgen. Solch fürsorgliches Verhalten ist selbstverständlich – nur uns selbst versagen wir es ständig. Zu stark hat es sich in unsere Köpfe eingebrannt, im Alltag bestehen zu müssen, Rücksicht auf andere nehmen zu müssen, eigene Wünsche hintanstellen zu müssen.

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Merkst du es? Das „Müssen“ ist allgegenwärtig  – und genau da liegt das Problem. Nämlich spätestens dann, wenn wir vor lauter Müssen den Kontakt zu unserem eigenen „Wollen“ verlieren. Dabei stärkt der fürsorgliche Umgang mit uns selbst unsere Selbstliebe, und dabei lernen wir uns auch selber besser kennen.

Höchste Zeit also, deine eigenen Bedürfnisse wichtig werden zu lassen. Mit einem guten Buch ins Bett kuscheln statt Hausputz? Gemütlicher Fernsehabend statt berufliche Pflichtveranstaltung? Eine Tafel Schokolade statt Sport? Nur zu!

Selbstliebe lernen: Richte den Blick achtsam nach innen

Behandeln wir unser eigenes „Wollen“ stiefmütterlich, macht sich das früher oder später bemerkbar. Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme haben oft mit unterdrückten Bedürfnissen zu tun. Doch wo haben sie sich nun versteckt, unsere Wünsche und Sehnsüchte? In unserem Alltag aus Müssen und Sollen fehlt dem Wollen häufig nicht nur ausreichende Aufmerksamkeit, sondern auch die nötige Durchsetzungskraft.

Deshalb hilft es, den Blick bewusst nach innen zu richten, um aufzuspüren, was dir guttut. Vielleicht gibt es sich nicht gleich zu erkennen. Doch wenn du aufmerksam bleibst, wird es sich zeigen. Meditation kann dir dabei helfen, eigene Wünsche und Bedürfnisse wieder besser zu spüren. Schon wenige Minuten Innenschau von Zeit zu Zeit reichen dazu aus.

Akzeptiere dich, um Selbstliebe zu empfinden

Selbstliebe zu lernen ist eng damit verwoben, dass wir fürsorglich mit uns selbst umgehen, die eigene Wünsche und Bedürfnisse achtsam aufspüren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Selbstakzeptanz. Akzeptiere ich mich selbst so wie ich bin, mit all meinen Stärken und Schwächen, ist das die halbe Miete. Bist du mit dir selbst im Reinen, macht dich das frei von den Ansprüchen anderer. Dann gelingt es dir mit Leichtigkeit, ganz bei dir selbst zu bleiben und dein Wollen vor ein Sollen oder Müssen bewusst zu reihen.