Fesselndes über Zwillinge
Ob eineiig oder zweieig: Zwillinge üben eine besondere Faszination aus. Hier kommen fünf interessante Fakten über Mehrlingsgeschwister.
Bereits in der Antike haben Zwillingspärchen fasziniert, und daran hat sich bis heute wenig geändert. So sagt man Zwillingen eine besondere Verbindung nach und die verblüffende Ähnlichkeit sorgt für allerlei Spekulationen im Leben. Mit der Zwillingsforschung hat sich sogar ein eigener Forschungszweig etabliert. Sind eineiige Zwillingskinder tatsächlich völlig gleich? Verstehen sie sich nach der Geburt ohne Worte? Solche und ähnliche Fragen haben wir genauer unter die Lupe genommen.
5 Fakten über Zwillinge
Zwillinge auf dem Vormarsch
Der Schein trügt nicht: Es erblicken deutlich mehr Zwillinge das Licht der Welt als noch vor einigen Jahrzehnten. Tatsächlich belegen europäische Statistiken das auch recht gut. In nahezu allen Ländern sind Prozentwerte seit den 1970er-Jahren deutlich gestiegen. Woran es liegt: Fortschritte in der Fertilitätsmedizin begünstigen den doppelten Kindersegen. Außerdem steht Familienzuwachs heutzutage tendenziell später ins Haus. Da das follikelstimulierende Hormon im Laufe der Jahre ansteigt, sind Zwillingsgeburten bei älteren Müttern wahrscheinlicher.
Zwillinge sind natürliche Klone – fast
Dass sich eineiige Zwillinge wie ein Ei dem anderen gleichen, fasziniert uns besonders. Nachdem sie sich aus einer einzigen befruchteten Eizelle heraus entwickeln, weisen sie dasselbe Erbgut auf und gelten als genetisch ident. Natürliche Klone sind sie allerdings nicht bis ins letzte Detail. Neben der Persönlichkeit unterscheidet sie der Fingerabdruck. Dieser ist zwar ähnlich, jedoch nicht ident. Man geht davon aus, dass letztendliche Ausprägungen durch Einflüsse im Mutterleib bedingt sind.
Es werden mehr Zwillinge gezeugt als geboren
Gut zwölf Prozent aller Schwangerschaften starten als Zwillingsschwangerschaft. Doch bei nur zwei Prozent endet diese auch mit der Geburt von Zwillingsgeschwistern. In der Forschung spricht man vom „Vanishing Twin Syndrom“ – ein Zwilling „verschwindet“ also im Mutterleib. Der Zwilling wird in den meisten Fällen im Körper der Mutter resorbiert, also aufgenommen; seltener sind leichte Schmierblutungen. Die Ursachen für das Syndrom sind noch ungeklärt.
Zwillingskinder können unterschiedliche Väter haben
Zweieiige Zwillinge von verschiedenen Vätern? Ja, das kann durchaus passieren, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering. Werden zwei Eizellen im selben Zyklus von den Spermien zweier Männer befruchtet, wachsen Halbgeschwister gemeinsam heran. Man spricht dann auch von Halbzwillingen. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: Zweieiige Zwillinge können unterschiedliche Hautfarben haben – doch auch das kommt überaus selten vor.
Zwillinge verstehen sich ohne Worte
Die Vorstellung eines unsichtbaren Bandes, das Zwillinge verbindet und dafür sorgt, dass sie sich auch ohne große Worte verstehen, ist wunderbar. Tatsächlich ist das auch so: Mehr als 40 Prozent aller Zwillinge entwickeln in den ersten Lebensjahren eine Art Geheimsprache, um sich zu verständigen. Häufig kommt diese völlig ohne Worte aus. Übrigens: Auch bei „normalen“ Geschwistern, die einen geringen Altersabstand haben, lässt sich das oft beobachten.