Longevity made in Japan: Die wichtigsten Zutaten
Umeboshi, Natto, Edamame – warum soll ich das essen? Weil es gleichzeitig auf dein Lebenszeit-Konto einzahlt und interessant schmeckt!

Melina Kutelas / Hersteller
Algen
Was darf’s sein? Nori, Wakame, Hijiki oder doch Arame? Ganz egal! Denn alle diese Algen sind reich an Vitaminen, Ballaststoffen und wertvollen Omega-3- Fettsäuren. Vorsicht ist nur bei Histaminintoleranz geboten. (Wer’s ganz genau wissen will, kann hier einen Blick in unser Algen-Lexikon werfen.)

Hühnersuppe mit Kombu-Algen, Wakame-Algen, Pilzen und Sojasprossen
Du bist müde, abgespannt oder brauchst einfach ein paar liebevolle Streicheleinheiten für die Seele? Dann kommt diese Hühnersuppe gerade zur rechten Zeit! Verfeinert mit Algen und Sprossen tut sie Körper und Gemüt gleichermaßen gut. Weiterlesen...
Daikon-Rettich (auch Winterrettich)
Etwas milder als unser heimischer Rettich, wird er in Japan gerne für Salate oder Sushi verwendet bzw. in Form von Chips geknabbert. Daikon hat mehr gesundheitliche Vorteile, als überhaupt auf eine Seite passen. So unterstützen die enthaltenen Senföle etwa Leber, Galle und Verdauung, während die Bitterstoffe eine antibiotische Wirkung entfalten. Außerdem ist die Riesenwurzel wunderbar fett- und kalorienarm.
Edamame
Grüne Sojabohnen, reich an Folsäure (siehe auch Soja).
Miso
Gewürzpaste aus Sojabohnen, je nach Sorte mit Reis oder Gerste fermentiert. Bester Kumpel deiner Darmbakterien. Und jetzt wird’s spannend: Nach dem Atombomben- Abwurf auf Nagasaki beobachtete der japanische Arzt Tatsuichiro Akizuki einen interessanten Effekt. Kollegen und Patienten, die er mit Misosuppe behandelte, wiesen keine Schäden durch radioaktive Verstrahlung auf. Mittlerweile konnten Forscher diese Beobachtung im Maus-Experiment nachweisen. Auch bei Krebs und Bluthochdruck dürfte der regelmäßige Konsum von Misosuppe schützend wirken – jedenfalls bei Mäusen.

Misosuppe mit Seidentofu und Daikon-Rettich
Für die Misosuppe eignet sich am besten eine selbst gemachte Gemüsesuppe, die zwei Stunden vorab vor sich hinköcheln darf, bevor die Misopaste ihren großen Auftritt hat. Weiterlesen...
Nattō
Okay, Nattō sieht nicht sehr appetitlich aus – oder ist, sagen wir mal, zumindest gewöhnungsbedürftig. Das traditionelle japanische Lebensmittel besteht aus fermentierten Sojabohnen, die durch den Gärungsprozess einen fädenziehenden Schleim entwickeln. Es kommt gern zum Frühstück auf den Tisch und gilt als eine der reichhaltigsten Quellen von Vitamin K2 (wichtig für Stoffwechsel und Blutgerinnung). Außerdem werden dem Nattō zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, nicht zuletzt aufgrund des enthaltenen Proteins Nattokinase.

Nattō mit Reis und japanischem Topping
Nattō ist traditionell japanisch und besteht aus fermentierten Sojabohnen und wird auch gerne zum Frühstück gegessen. Weiterlesen...
Soja
Man kann nicht über die japanische Küche sprechen, ohne Soja zu erwähnen. So nutzen wir also die Gelegenheit und reden darüber: Soja hat einen schlechten Ruf. Das liegt an den pflanzlichen Östrogenen, die darin in hoher Konzentration vorkommen und – so die Vermutung – den körpereigenen Hormonstoffwechsel durcheinanderbringen können. Allerdings sagt Ernährungswissenschaftlerin Sarah Schocke: „Weil die Phytoöstrogene dem Sexualhormon Östrogen nur ähneln und nicht mit ihm identisch sind, ist die Wirkung schwächer und hängt zusätzlich von verschiedenen Faktoren ab. Einige Studien ließen vermuten, dass Soja unter anderem Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben könnte, andere widerlegten das. Da besteht einfach noch Forschungsbedarf. Konsens ist momentan: Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist Soja unbedenklich. Und: Sojabohnen enthalten hochwertiges Eiweiß, das der Körper gut verwerten kann – ähnlich wie Eiweiß aus Fleisch oder Milchprodukten –, und sie bringen dabei wenig gesättigte Fettsäuren mit.“ Kurz: Die Menge macht’s!
Soba
Dicke Nudeln aus Buchweizen (daher glutenfrei). Soba-Nudeln sind nicht nur unfassbar schmackhaft, sondern auch reich an Eiweiß, Vitamin B6, Magnesium und Zink.

Soba-Nudeln mit Lachs, Erdnüssen und Zoodles
Pack die Essstäbchen aus! Heute gibt es Soba-Nudeln mit gebratenem Lachs in einer würzigen Sauce aus Sojasauce, Mirin und Sesamöl. Weiterlesen...
Umeboshi
In Salz vergorene Ume-Früchte (japanische Marillen), sehr salzig und sauer, werden oft als Beilage serviert. Antibakterielle und verdauungsregulierende Wirkung.
NACHGEFRAGT BEI: Sarah Schocke, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin von „Japan gesund“ (Hölker Verlag)
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Warum sind die Japaner so gesund?
Weniger Bluthochdruck, weniger Diabetes, mehr Hundertjährige. Irgendetwas machen sie also richtig – dort drüben, im Land von Sailor Moon und Samurai, von Kirschblüte und Kurosawa. Wir werfen den Reiskocher an, schultern die Essstäbchen und begeben uns auf Spurensuche. Weiterlesen...

Alt werden, jung bleiben: Was ist Longevity?
Longevity, zu Deutsch Langlebigkeit, bezeichnet das Streben nach einem möglichst langen und gesunden Leben. Dabei geht es längst nicht nur um die Verlängerung der Lebensdauer, sondern vor allem um die Verbesserung der Lebensqualität. Bis ins hohe Alter – und auch heute. Weiterlesen...