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Kinder können ganz schön übellaunig sein. Es gibt Phasen, in denen sie sich selbst nicht mögen und alles einfach nur schrecklich finden. Aber wie trainiert man seinen Sprösslingen nun ein solides Selbstvertrauen an und vermittelt ihnen eine positive Lebenseinstellung?

So hilfst du deinen Kindern, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln

1. Vorsicht walten lassen – von Anbeginn

Martina Niederreiter ist Diplom-Sozialarbeiterin und Mediatorin. Als fachliche Leiterin der Jugend-, Sucht- und Familienberatungsstelle WAGGON hat sie mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die die eine oder andere schwierige Lebensphase durchlaufen: „In Wahrheit beginnt schon alles ab dem Moment, in dem ein Baby das Licht der Welt erblickt. Von Anfang an nehmen die Menschlein die Reaktion ihrer Eltern auf sie selbst wahr: Mimik, Gesicht, Berührungen.“ So prägt sich eine gewisse Weltsicht bereits in diesen ersten Monaten ein – und es ist ganz entscheidend, welche positiven oder auch negativen Momente sie jetzt schon erleben.

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Kind selbstbewusst

Foto Credit: Ben White/Unsplash

Von Anfang an nehmen die Menschlein die Reaktion ihrer Eltern auf sie selbst wahr: Mimik, Gesicht, Berührungen.

Martina Niederreiter, Diplom-Sozialarbeiterin und Mediatorin

2. Ehrliches und zielgerichtetes Feedback geben

Auch im weiteren Verlauf der Kindheit ist es das große Ganze, das den Unterschied macht. „Es kann natürlich nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Die Zauberworte sind Wertschätzung und Authentizität“, verrät die Expertin. So stärke es die Kinder in ihrem Selbstwert, wenn man sie lobe, wenn sie etwas gut und vor allem aus eigener Kraft geschafft haben, es dürfe aber auch nicht zu viel sein.

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Sie müssen auch lernen damit umzugehen, wenn sie ehrliches Feedback bekommen, dass etwas nicht so gelungen ist. Ehrlichkeit stärkt und ein Scheitern zu akzeptieren erhöht die Frustrationstoleranz.“ Würden Mama und Papa immer nur bestärken und das Kind zur Sonne machen, um die sich das Universum dreht, führe das häufig zu mangelnder Empathie und schwächerer sozialer Kompetenz.

Kind in Jeans-Weste und kurzer Hose wirft an einem Strand einen roten Luftballon in die Höhe
Zufriedene, selbstbewusste Kinder sollten das Ziel jeder Kindeserziehung sein.

3. Langeweile zulassen, Reiberaum bieten, Achtsamkeit üben

Es sei wichtig, die Kinder zu begleiten und ihnen auch hin und wieder einen Reibebaum zu bieten. Dazu Niederreiter: „Das kann sehr anstrengend sein. Und es muss vor allem auch immer die Hierarchie und Rollenverteilung zwischen Eltern und Kindern deutlich bleiben. Unterm Strich führt aber diesbezügliche Konsequenz zu einem starken Selbstbewusstsein der Kids.“ Hilfreich könne sein, in Konfliktsituationen als Eltern darauf hinzuweisen, dass man vor allem deshalb nachhakt und nervig ist, weil einem das Kind so wichtig ist.

Um neben dem nötigen Selbstbewusstsein auch die sonnigen Seiten des Lebens bestmöglich zu vermitteln, empfiehlt die Expertin, auch mit Kindern Achtsamkeit zu üben: „Genießen Sie gemeinsam die kleinen, schönen Dinge des Lebens. Gehen Sie in die Natur, kochen Sie gemeinsam, bieten Sie Beschäftigungen abseits von Konsum und digitaler Unterhaltung an.“

Zu viel Animation sei dabei gar nicht nötig. Auch Langeweile zulassen zu können könne ein wunderbarer Auslöser für neue Ideen und kreatives Erwachen sein.