Massage mit Stein: Was passiert bei Gua Sha?
Gua Sha ist eine asiatische Massagetechnik, bei der das Gesicht mit einem Schaber aus Edelstein sanft massiert wird. Das soll entspannen und auch Rückenschmerzen lindern.
Man nehme einen grünen oder rosafarbenen Jadestein und den Willen, sich damit das Gesicht zu massieren: Gua Sha kommt aus der chinesischen Volksmedizin, der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und ursprünglich setzte man dafür Porzellansuppenlöffel ein, bevor man später zum Stein überging.
Was bedeutet Gua Sha eigentlich?
Ausgesprochen wird Gua Sha so: Quascha. „Gua“ kann mit „schaben“ oder „streichen“ übersetzt werden und „Sha“ ist gleichbedeutend mit dem Wort „Rötungen“. So erklärt sich auch die ganze Massage. Denn mit dem Edelstein-Schaber streichst du kräftig über die gewünschten Körperstellen, woraufhin sich diese röten. Die Rötungen gelten als positiv, denn sie sind ein Zeichen dafür, dass die Massage ihren Zweck erfüllt und die Haut zum Arbeiten gebracht wird. Blockaden sollen so gelöst und Giftstoffe abtransportiert werden. Auf den geschabten Stellen der Haut wird das Blut besser zum Bindegewebe und zu Haut- und Muskelgewebe transportiert und der Stoffwechsel angeregt.
Was kann der Gua Sha Stein?
Bei Gua Sha handelt es sich um viel mehr, als „nur“ eine Schönheitsbehandlung für bessere Durchblutung. Denn die Behandlung mit dem Gua Sha Stein soll Kiefer-, Kopf- sowie Rückenprobleme verbessern, bei leichter Übelkeit Abhilfe schaffen und selbst Erkältungen lindern können. Auch von positiven Effekten bei Schlafstörungen und Entzündungsprozessen wird berichtet. Wie wirksam die TCM-Massage gerade bei Schmerzen im unteren Rückenbereich sind, belegen erste Studien. Offenbar wirkt Gua Sha auch vergleichsweise länger schmerzlindernd als Wärmebehandlungen bei Rückenproblemen.
Je nach Anwendungsgebiet, wird der zum Schaber geformte Stein natürlich auch über andere Körperstellen geführt - denn nicht nur im Gesicht kommt er zum Einsatz. Diese positiven Effekte soll das Schaben mit dem Jadestein haben: Es fördert die Durchblutung und sorgt für einen rosigen Teint. Gua Sha reduziert Schwellungen und Tränensäcke. Die Massage festigt das Bindegewebe und lockert die Gesichtsmuskulatur.
Wie funktioniert die Gesichtsmassage mit dem Gua Sha Stein?
Eins vorweg: Die Gua Sha Massage sollte idealerweise von Expert*innen vorgenommen werden, denn die Technik mag einfach klingen, ist aber durchaus komplex. Wer dennoch einen genaueren Einblick in Gua Sha gewinnen möchte, findet bei der Beauty-YouTuberin Gothamista ein gutes Video zum Einstieg. Wichtig: Bei geschädigter Haut, also Akne, Sonnenbrand oder kleinen Verletzungen im Gesicht, darfst du den Gesichtsschaber nicht verwenden.
Und so läuft die Massage ab:
1.) Reinigen: Vor der Massage wird das Gesicht gründlich gereinigt. Denn sonst könnte es passieren, dass die Massage Bakterien auf dem Gesicht verteilt.
2.) Einölen: Damit der Schaber später über das Gesicht gleiten kann, die Gesichtshaut vorab gut einölen. Dabei kommen unterschiedliche Öle zum Einsatz, etwa Sesamöl, Pfefferminz- oder Johanniskrautöl.
3.) Massieren: Nun ist der Schaber dran, diesen mit sanftem Druck systematisch über das Gesicht ziehen. Der Schaber ist übrigens meistens auf einer Seite abgerundet, denn so kann er sich den Gesichtsformen gut anpassen.
Gut zu wissen: Am beliebtesten sind Steine aus Jade und Rosenquarz. Der grüne Jadestein soll kühlend wirken und Entzündungen lindern, darum wird er vor allem bei zu Unreinheiten neigender Haut empfohlen. Rosenquarz hingegen soll Verspannungen besser lösen, somit ist der rosa Edelstein die erste Wahl wenn du dich besonders gestresst fühlst.
Ist die Massage mit dem Gua Sha Stein angenehm?
Ja, die Massage sollte auf jeden Fall angenehm sein. Der Gua Sha Stein wird nur mit sanftem Druck über das Gesicht geführt, dies sollte auf keinen Fall wehtun. Rötungen entstehen dabei natürlich, das ist aber auch gewünscht. Durch den Druck können auch kleine Blutungen in tieferliegenden Hautschichten sowie blaue Flecken entstehen. Nach zwei bis vier Tagen sollten diese Male aber wieder verschwinden.
Eine andere häufige, aber ebenfalls harmlose, Begleiterscheinung ist das Gefühl von leichtem Muskelkater. Auch Müdigkeit kann direkt nach der Behandlung auftreten. Wie nach jeder Massage gilt es jetzt, ausreichend Wasser zu trinken oder ungesüßten Kräutertee.