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Diese Frauenkräuter solltest du kennen

Angela Heher, diplomierte Kräuterpädagogin und Gründerin von wiesen-kraeuter-wissen.at, stellt 6 Helfer vor, die deine Gesundheit auf sanfte Weise unterstützen.

Frauenmantel in der Natur
Frauenmantel ist vielseitig einsetzbar.

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1. FRAUENMANTEL: rhythmisierend und stärkend

Expertin Angela Heher sagt: „Der Frauenmantel ist seit jeher eine verlässliche Heilpflanze für Frauen. Er wirkt harmonisierend und hilft, den Zyklus zu regulieren, wenn es mal drunter und drüber geht. Außerdem stärkt der Frauenmantel die Gebärmutter und unterstützt die weiblichen Organe. Kurz: Diese Pflanze ist ein guter Allrounder, denn sie kann in allen Lebensphasen – von der Jugend bis zur Menopause – eingesetzt werden.“

Wie anwenden? Frauenmantel kannst du als Tee genießen. Aber da geht noch mehr! „Um die Wirkung seiner Phytohormone – die östrogenähnlich sind – voll auszuschöpfen, braucht es Fett oder Alkohol“, weiß Angela Heher. „Das heißt, man sollte dem Tee während der Ziehzeit etwas Milch hinzufügen. Genauso kann man aber auch auf die klassische alkoholische Tinktur zurückgreifen, die es in Apotheken gibt. Dann wären ca. 15 Tropfen pro Tag empfehlenswert.“

Scharfgarben-Blüten
Die Scharfgarbe wirkt blutstillend

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2. SCHAFGARBE: krampflösend und blutstillend

Die Blüten der Schafgarbe wirken krampflösend gegen PMS und Menstruationsbeschwerden und blutstillend bei starker Periode.

„Wer schon drei, vier Tage vor Beginn der Menstruation beginnt, Schafgarben-Tee zu trinken, kann die Symptome gut abfedern“, so Angela Heher. „Die Pflanze ist aber auch sonst genial. Sie wirkt stärkend auf die weiblichen Organe, und anders als der Frauenmantel enthält sie keine Phytohormone. Insofern braucht es hier keine Fett- oder Alkoholkomponente.“

Wie anwenden? Als Tee, etwa 2 Tassen täglich.

Tinktur
Pflanzen, die auf das Hormonsystem wirken, sollten als Tinktur oder mit etwas Fett eingenommen werden.

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3. BEIFUSS für die Fruchtbarkeit und gegen Wechsel-Beschwerden

„Beifuß ist ein perfekter Helfer, wenn es um die Fruchtbarkeit und die Reinigung der Gebärmutter geht. Viele Frauen schwören auf Beifuß nach dem Absetzen der Pille, um schneller schwanger zu werden. Damit die Pflanze ihre ganze Kraft entfalten kann, muss man sie intensiv nutzen, etwa in Form einer Kur, die über zwei bis drei Monate geht“, weiß Angela Heher. Aber Achtung! „Während einer Beifuß-Kur sollte man weiterhin verhüten, z.B. mit einem Kondom, denn die Pflanze kann eine frühe und noch unbemerkte Schwangerschaft beenden. Früher wurde Beifuß als Abtreibungsmittel benutzt. Insofern bitte erst nach Abschluss der Beifuß-Kur und nach erfolgter Stärkung der Gebärmutter den Kinderwunsch angehen.“

Beifuß ist auch in den Wechseljahren hilfreich, da er das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht bringen kann, indem er die Hypophyse – die Drüse im Gehirn, die Hormone produziert – anregt.

Wie anwenden? Für eine Kurbehandlung: mehrere Wochen 1 bis 3 Tassen Beifuß-Tee trinken oder 15 bis 20 Tropfen einer Beifuß-Tinktur einnehmen.

4. ROSE: stärkt die Weiblichkeit und entspannt

Die zart duftende Rose steht nicht ohne Grund als Sinnbild für Schönheit, Liebe und Weiblichkeit. Sie wirkt angstlösend und stimmungsaufhellend und hilft uns beim Entspannen. Obendrein haben die in Rosenblättern enthaltenden ätherischen Öle antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften.

Wie anwenden? Z.B. als Rosenblüten-Tee. Dabei sollten die getrockneten Rosen  ausdrücklich für die Verwendung als Tee bestimmt sein, um Pestizide zu vermeiden.

Rosenwasser wiederum wirkt hautberuhigend und befeuchtend. Ätherisches Rosen-Öl steht für Entspannung und Harmonisierung.

5. HOPFENZAPFEN liefern Pythoöstrogene

Ja, Hopfen wird wegen seiner Bitterstoffe zur Konservierung von Bier verwendet. Und an Männern, die viel Bier – und somit viel Hopfen – konsumieren, kann man sehen, was die Pflanze noch enthält: Hopfen liefert auch Phytoöstrogene, also pflanzliche Substanzen, die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln.

Bei Männern sorgt das für eine rundere Körperform. Insofern sollten die Herren der Schöpfung Abstand davon nehmen.

Für Frauen aber ist Hopfen ein Segen, vor allem während der Wechseljahre, wenn der Östrogenspiegel sinkt und die Pflanze Menopausen-Beschwerden lindert. Hopfen regt aber auch den Blut- und Milchfluss an und wird zur Fruchtbarkeitssteigerung eingesetzt.

Wie anwenden? Hier gilt: Um sich die Phytohormone zunutze zu machen, braucht es – wie bereits erwähnt – Alkohol oder Fette als „Lösungsmittel“. Ideal ist z.B. ein Alkoholauszug aus Hopfen. Oder Hopfen-Tee mit Milch.

6. BRENNNESSEL für die Blutbildung

Die Brennnessel regt die Neubildung von Blut an und hilft, die Eisenspeicher wieder aufzufüllen – das ist hilfreich bei starker Menstruation, nach der Geburt oder wenn man viel Ausdauersport betreibt und dadurch einen erhöhten Eisenbedarf hat.

Wie anwenden? Man kann die Brennnessel essen (z.B. frisch in Salaten) oder als Presssaft trinken. Auch Tees und Tinkturen sind gut.

Achtung bei MÖNCHSPFEFFER!

Auch der Mönchspfeffer wird als Frauenheilpflanze gefeiert.

Wegen seiner enthaltenen Phytohormone wird er zur Steigerung der Fruchtbarkeit und gegen Wechseljahr-Beschwerden empfohlen.

Er sollte – wie alle phytohormonellen Pflanzen – als Alkoholauszug oder mit etwas Fett eingenommen werden.

Doch Heilpflanzen-Expertin Angela Heher gibt zu bedenken: „Mönchspfeffer hat auch Nebenwirkungen. Sein Name kommt nicht von ungefähr: Die pfeffrige schmeckende Pflanze wurde früher eingesetzt, um den Sexualtrieb von Mönchen zu dämpfen. Sie reduziert auch bei Frauen die Libido und greift in die Weiblichkeit ein. Ich würde Mönchspfeffer deshalb nur dann anraten, wenn eine Frau von sich selbst sagt, ohnehin eine übermäßig starke Libido zu haben, und diese Nebenwirkung der gedämpften Lust für sie eine vertretbare Nebenwirkung ist.“

Unsere Expertin

Angela Heher ist diplomierte Kräuterpädagogin und Naturvermittlerin in Wien und Niederösterreich. Mehr Info zu ihren Kursen und Workshops unter: wiesen-kraeuter-wissen.at