Reibeisenhaut: Können wir selbst behandeln
Nicht gefährlich, aber unschön: Ein Dermatologe verrät, was bei Reibeisenhaut wirklich hilft.
Reibeisenhaut oder Keratosis pilaris, wie sie im Fachjargon genannt wird, schlägt Betroffenen leider häufig aufs Gemüt: Sie fühlen sich aufgrund der kleinen Knötchen und Pickelchen unwohl in ihrer Haut. Kratzt man die Knötchen auf, können außerdem Narben entstehen. Dermatologe Dr. Johannes Bisschoff verrät, wie Reibeisenhaut entsteht und was wir tun können, um unsere Haut davon zu befreien.
Was ist Reibeisenhaut?
Kleine rote und weiße Pünktchen und Pickelchen auf der Haut: So sieht Reibeisenhaut aus. Vor allem Oberarme, Oberschenkel und der Po sind anfällig dafür. Gefährlich ist die Veränderung nicht, aber Betroffene empfinden sie meist als störend.
„Die Hautstörung ist auf eine Überproduktion von Keratin, also Horn, zurückzuführen“, sagt der Dermatologe. „Bei Reibeisenhaut verklumpt das Keratin zu kleinen Knötchen, die die Haarfollikel verstopfen.“ Die umliegende Haut verdickt sich und schließt den Hornpfropf ein. „Die genaue Ursache für Reibeisenhaut ist noch unklar, oft tritt sie als Begleitsymptom von trockener Haut auf“, weiß Bisschoff.
Wer ist davon betroffen?
Auch sind oft Menschen betroffen, die eine Veranlagung für sogenannte atopische Erkrankungen haben, also Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen. Atopische Erkrankungen sind bestimmte allergische Reaktionen des Körpers auf ansonsten harmlose, natürliche sowie künstliche Umweltstoffe.
Etwa die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen leidet laut Bisschoff an Reibeisenhaut. „Die Beschwerden werden ab einem Alter von zehn Jahren meist schlimmer und klingen Jahre später oft von alleine wieder ab.“ Erwachsene sind deutlich seltener betroffen, Frauen allerdings öfter als Männer. Die Unterschiede könnten aber auch damit zusammenhängen: „Frauen mit optisch störenden Symptomen suchen häufiger einen Arzt bzw. eine Ärztin auf.“
Reibeisenhaut: Was hilft?
Die gute Nachricht: Keratosis pilaris lässt sich behandeln. „Feuchtigkeitscremen oder rückfettende Salben mit Salicylsäure, Lactat oder Harnstoff können Wirkung zeigen“, weiß der Experte. Auch regelmäßige, milde Peelings glätten das Erscheinungsbild von Reibeisenhaut.
„Allgemein empfehle ich Betroffenen, sich mit milder Seife zu waschen und die Haut regelmäßig mit feuchtigkeitsbindenden Lotionen einzucremen.“ Dann heißt es hoffentlich bald: Auf Nimmerwiedersehen, Reibeisenhaut!