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Die gute Nachricht: Ab 31. März bleibt‘s abends eine Stunde länger hell. Die weniger gute: Dafür wird uns morgens eine Stunde Schlafenszeit geklaut. Tatsächlich passiert das nur in der Nacht von Samstag auf Sonntag (von 2 Uhr geht’s ruckzuck auf 3 Uhr), es kann aber ein paar Tage dauern, bis wir die körperlichen Auswirkungen der Verschiebung in den Griff bekommen.

Warum ist das so? „Unser Biorhythmus richtet sich nicht nach der gesellschaftlich festgelegten Uhrzeit, sondern nach der Sonne“, erklärt Chronobiologe Prof. Dr. Maximilian Moser. „Die steht in der Winterzeit zu Mittag im Süden und am Zenit, um Mitternacht am tiefsten Punkt ihrer Bahn – das ist der Sonnenstand, mit dem das Zeitgefühl des chronobiologischen Normaltyps (also alle, die nicht extrem morgen- oder nachtaktiv sind, Anm.) übereinstimmen.“

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Diese Harmonie wird nun gestört – und da unsere innere Uhr u.a. den Schlaf-Wach-Rhythmus, den Hormonspiegel, den Blutdruck, den Stoffwechsel und die Körpertemperatur steuert, kann sich der Eingriff auf unser Wohlbefinden und unsere geistige Leistungsfähigkeit niederschlagen. Vergleichbar ist die Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit mit einer Flugreise nach Japan. Damit tut sich der Körper auch schwerer als bei der Reise in den Westen. Die Folgen: Erschöpfung, Gereiztheit, Konzentrationsprobleme. Nicht umsonst heißt die mitteleuropäische Zeit (MEZ) deshalb offiziell auch „Normalzeit“.

Aber was bringt dieses Hin und Her dann überhaupt? Hintergrund ist die Ölkrise von 1973 und daraus resultierend die Hoffnung, mit der Einführung der Sommerzeit Energie einzusparen, indem das Tageslicht besser ausgenutzt wird. Dass wir uns bis zum letzten Oktoberwochenende nun eine Stunde früher aus den Federn schälen müssen, wurde uns also behördlich verordnet und geschieht so alljährlich seit dem 6. April 1980. Mittlerweile ist die Sommerzeit zwar heftig umstritten, aber eben immer noch nicht abgeschafft. Denn: Auf EU-Ebene ist keine einheitliche Lösung in Sicht.

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Da müssen wir also durch – und mit diesen 5 Kniffen kriegen wir unseren Mini-Jetlag auch diesmal wieder in den Griff:

  1. Vorschlafen (ja, einen Versuch ist es wert): Auf Knopfdruck eine Stunde früher wegzubrechen, wird den wenigsten von uns gelingen – dafür fehlt der nötige Schlafdruck. Wer sich trotzdem früher ins Bett legt, kann sein potenzielles Schlafdefizit am Montag so aber zumindest verringern. Auf Powernaps und Mittagschläfchen in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung bitte verzichten!

  2. Kontrast zwischen Tag und Nacht schaffen: Ist es im Schlafzimmer dunkel, ruhig und kühl, gewöhnt sich unser Körper schneller an den neuen Schlaf-Wach-Rhythmus.

  3. Ernährungsrhythmus umstellen. Wer bereits ab Sonntag das Frühstück, Mittag- und Abendessen seinen üblichen Gepflogenheiten entsprechend um eine Stunde nach vorne verschiebt, kann damit zumindest die Uhren in den peripheren Körperorganen ein wenig justieren – also zum Beispiel Magen, Darm, Muskeln und Herz. Und die kommunizieren wiederum mit der zentralen Uhr im Gehirn.

  4. Morgens viel Licht tanken: Um der inneren Uhr zu signalisieren, wie spät es nun tatsächlich schon ist, helfen alternativ auch Tageslichtlampen

  5. Bewegen, bewegen, bewegen. Wer tagsüber (am besten an der frischen Luft) aktiv ist, fällt abends schneller in Morpheus’ Arme. Und wenn wir es uns da erstmal so richtig gemütlich gemacht haben, spielt die Uhrzeit gar keine Rolle mehr…